US-Produktivität sinkt weniger als erwartet
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Washington – Die Produktivität der US-Unternehmen ist im ersten Quartal überraschend wenig gesunken. Wie das Arbeitsministerium am Mittwoch mitteilte, fiel die Produktivität ausserhalb der Landwirtschaft auf das Jahr hochgerechnet um 1,0 Prozent. Bankvolkswirte hatten angesichts des zuletzt überraschend schwachen Wirtschaftswachstums mit einem stärkeren Rückgang um 1,3 Prozent gerechnet. Im vierten Quartal des Vorjahres war die Produktivität nach korrigierten Zahlen um 1,7 Prozent gefallen. Bislang war ein Rückgang um 2,2 Prozent angenommen worden.
Die Lohnstückkosten stiegen stärker als erwartet. Sie erhöhten sich im ersten Quartal um 4,1 Prozent. Experten hatten nur mit einem Zuwachs um 3,3 Prozent gerechnet. Im Schlussquartal 2015 hatten die Lohnstückkosten um revidiert 2,7 Prozent (zunächst angenommen: 3,3 Prozent) zugelegt.
Defizit in der US-Handelsbilanz geringer als erwartet
Das Defizit in der US-Handelsbilanz hat sich derweil im März deutlicher als erwartet verringert. Der Fehlbetrag sei um 6,6 Milliarden US-Dollar auf 40,4 Milliarden Dollar zurückgegangen, teilte das Handelsministerium am Mittwoch in Washington mit. Bankvolkswirte hatten ein Defizit von 41,2 Milliarden Dollar erwartet. Das Defizit vom Vormonat wurde leicht um 0,1 Milliarden auf 47,0 Milliarden Dollar nach unten korrigiert.
Das Defizit in der US-Handelsbilanz ist chronisch. Die weltgrösste Volkswirtschaft konsumiert also mehr, als sie im Inland produziert. Dies macht hohe Überschüsse in der Kapitalbilanz erforderlich.
Industrieaufträge steigen deutlich
Die US-Industrie hat im März mehr Aufträge erhalten als erwartet. Die Neuaufträge seien um 1,1 Prozent zum Vormonat gestiegen, teilte das US-Handelsministerium am Mittwoch in Washington mit. Volkswirte hatten im Mittel lediglich mit eienm Plus von 0,6 Prozent gerechnet. Allerdings wurde der Rückgang im Februar von 1,7 auf 1,9 Prozent korrigiert. Ohne Berücksichtigung schwankungsanfälliger Transportgüter stiegen die Auftragseingänge im März um 0,8 Prozent.
Neue Zahlen zu den Aufträgen an langlebigen Gütern fielen gemäss einer Erstschätzung aus. Der gesamte Auftragseingang legte um 0,8 Prozent zu. Ohne den Transportbereich gingen die Bestellungen, ebenfalls wie zunächst berechnet, um 0,2 Prozent zurück.
Stimmung der Dienstleister hellt sich überraschend deutlich auf
Die Stimmung im Dienstleistungssektor der USA hat sich im April überraschend deutlich aufgehellt. Der Einkaufsmanagerindex des ISM (Institute for Supply Management) sei im Vergleich zum Vormonat um 1,2 Punkte auf 55,7 Punkte gestiegen, teilte das Institut am Mittwoch mit. Volkswirte hatten lediglich mit 54,8 Punkte gerechnet.
Bei den Unterindikatoren verbesserten sich der Preis-, Beschäftigungs- und Auftragsindex merklich. Der Aktivitätsindex gab hingegen etwas nach. Der amerikanische Dienstleistungssektor hatte sich zuletzt recht robust gezeigt, während die Industrie geschwächelt hatte.
Der ISM-Index gilt als zuverlässiger Frühindikator für die wirtschaftliche Aktivität in den USA. Indexstände von über 50 Punkten signalisieren eine wirtschaftliche Belebung, während Werte darunter auf einen Rückgang hinweisen. (awp/mc/ps)