Washington – In den USA hält sich die Inflation auf erhöhtem Niveau. Nach Regierungszahlen vom Dienstag lag die jährliche Inflationsrate wie im Vormonat bei 2,1 Prozent. Stärker waren die Preise zuletzt im Oktober 2012 gestiegen. Im Monatsvergleich legte das Preisniveau um 0,3 Prozent zu. Bankvolkswirte hatten mit der Entwicklung gerechnet.
Ohne schwankungsanfällige Komponenten wie Energie und Lebensmittel erhöhte sich das Preisniveau im Juni um 1,9 Prozent zum Vorjahr und um 0,1 Prozent zum Vormonat. Das waren jeweils 0,1 Punkte weniger, als Experten erwartet hatten.
Die Preisentwicklung gewinnt zusehends Bedeutung für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed. Nachdem die Inflation lange unter dem Zielwert der Federal Reserve von zwei Prozent gelegen hatte, scheint diese Phase nun auszulaufen. Die US-Volkswirte von der Deutschen Bank gehen davon aus, dass sich der Inflationsdruck in den kommenden Monaten verstärken wird. Damit zeichnet sich eine erste Leitzinserhöhung nach der Finanzkrise immer stärker ab. Die meisten Beobachter rechnen damit aber frühestens Mitte 2015.
FHFA-Hauspreisindex steigt stärker als erwartet
Die Hauspreise haben im Mai gemessen am FHFA-Hauspreisindex stärker als erwartet zugelegt. Zum Vormonat sei das Preisniveau um 0,4 Prozent gestiegen, teilte die Federal Housing Finance Agency (FHFA) mit. Volkswirte hatten nur mit einem Anstieg um 0,2 Prozent gerechnet, nachdem der Indikator im Vormonat um revidiert 0,1 Prozent (zuvor unverändert) zugelegt hatte.
Der US-Häusermarkt befindet sich seit längerem in einer Erholungsphase, nachdem er vor und während der Finanzkrise eingebrochen war. Zuletzt ist die Erholung aber ins Stocken geraten, was auch der US-Notenbank Fed Sorge bereitet. Im jüngsten Konjunkturbericht (Beige Book) der Fed hiess es, dass die Lage auf dem Immobilienmarkt weiterhin uneinheitlich sei. Die Aktivitäten auf dem Häusermarkt würden im Vergleich der einzelnen Distrikte weiterhin variieren.
Verkäufe bestehender Häuser steigen stärker als erwartet
Im Juni wurden deutlich mehr Häuser wiederverkauft als erwartet. Verglichen mit Mai stieg die Zahl um 2,6 Prozent, wie die Maklervereinigung «National Association of Realtors» (NAR) mitteilte. Bankvolkswirte hatten lediglich mit plus 1,9 Prozent gerechnet. Zudem wurde der Zuwachs für Mai nach oben korrigiert. Anstatt eines Anstiegs um 4,9 Prozent ergibt sich nun ein Plus von 5,4 Prozent. (awp/mc/pg)