Washington – Die Wirtschaft der USA ist zum Jahresende erneut schwächer gewachsen, allerdings nicht so schwach wie befürchtet. Nach Angaben des US-Handelsministeriums vom Donnerstag wuchs die grösste Volkswirtschaft der Welt im vierten Quartal um auf das Jahr hochgerechnete 2,6 Prozent. Das ist weniger als das Wachstum in den beiden Quartalen zuvor. Analysten hatten jedoch im Schnitt ein noch schwächeres Wachstum von 2,2 Prozent erwartet.
Gestützt wurde das Wachstum durch die Konsumausgaben der privaten Haushalte. Allerdings stiegen die Ausgaben mit 2,8 Prozent schwächer als in den beiden Vorquartalen. Dagegen weiteten die Unternehmen ihre Investitionen mit 6,2 Prozent deutlich kräftiger aus. Die Ausgaben des Staates stützten das Wachstum leicht.
Ständiger Einfuhrüberschuss
Gedämpft wurde die Entwicklung durch die Ausgaben für Bauten und den Aussenhandel. Letzteres ist ein chronischer Zustand, da die amerikanischen Verbraucher meist mehr nachfragen, als die heimische Wirtschaft produziert. Deshalb weisen die USA einen ständigen Einfuhrüberschuss auf. US-Präsident Donald Trump betrachtet dies als unfair und hat deshalb mehrere Handelskonflikte begonnen, unter anderem mit China.
Wachstum von 2,9% im Gesamtjahr
Im Gesamtjahr 2018 wuchs die US-Wirtschaft laut Ministerium um 2,9 Prozent. Das ist mehr als im Jahr zuvor, als das Wachstum 2,2 Prozent betragen hatte. Ausserdem liegt das Wachstum im vergangenen Jahr in der Nähe des Ziels der US-Regierung, die drei Prozent Jahreswachstum anpeilt.
In den USA werden Wachstumszahlen für ein bestimmtes Quartal immer auf ein Jahr hochgerechnet. Die Zahlen geben damit an, wie stark die Wirtschaft wachsen würde, wenn das Wachstumstempo ein Jahr lang anhielte. In Europa wird auf diese Annualisierung verzichtet. Quartalswachstumszahlen aus den USA und Europa sind daher nicht direkt miteinander vergleichbar. (awp/mc/pg)