Schwacher Konsum belastet US-Wirtschaft
Washington – Ein ungewöhnlich schwacher Konsum hat die Wirtschaft der USA zu Jahresbeginn deutlich belastet. Wie das Handelsministerium am Freitag mitteilte, erhöhte sich das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal um annualisiert 0,7 Prozent zum Vorquartal. Das ist deutlich schwächer als das Wachstum im Schlussquartal von 2,1 Prozent. Analysten hatten zwar eine Abschwächung erwartet, allerdings nur auf 1,0 Prozent.
Damit hat die US-Wirtschaft wie im Vorjahr erneut einen schwachen Jahresstart erwischt. Hauptgrund war der private Verbrauch, der um lediglich 0,3 Prozent höher lag als im Schlussquartal 2016. Der Zuwachs war so schwach wie seit Ende 2009 nicht mehr. Zudem wurde das Wachstum durch die Lagerbestände der Unternehmen und geringere Staatsausgaben belastet.
Investitionen steigen deutlich
Die Bauausgaben legten dagegen ebenso wie die Investitionen der Unternehmen stark zu. Zum Teil lagen die Zuwächse sogar im zweistelligen Prozentbereich. Der Aussenhandel hatte unterdessen eine leicht stützende Wirkung auf das Wachstum, weil die Exporte stärker stiegen als die Importe.
Wachstumszahlen werden in den USA auf ein Jahr hochgerechnet. Die annualisierten Raten geben an, wie stark die Wirtschaft wachsen würde, wenn das Tempo ein Jahr lang gehalten würde. In Europa wird auf diese Annualisierung verzichtet. Deshalb sind die Wachstumsraten geringer und nicht unmittelbar mit amerikanischen Werten vergleichbar. (awp/mc/pg)