Washington – Die US-Konjunktur bleibt in diesem Jahr weiterhin deutlich hinter ihrem Vorjahreswachstum zurück. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den Vereinigten Staaten legte von Januar bis März auf das Jahr hochgerechnet um lediglich 1,8 Prozent zu, wie das US-Handelsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte.
Es bestätigte damit in seiner zweiten von drei Schätzungen den bisher gemeldeten Wert. Volkswirte hatten mit einer Zunahme um 2,1 Prozent gerechnet. Im Vorquartal war die US-Wirtschaft noch um 3,1 Prozent gewachsen. Belastet wurde die Konjunktur im ersten Quartal durch schwache Ausgaben für den Konsum. So gaben die Amerikaner beispielsweise weniger Geld für Autos aus als erwartet. Auch die hohen Energiekosten liessen sie sparsamer werden. Die klammen öffentlichen Haushalte schränkten ihre Ausgaben darüber hinaus ebenfalls ein. Die US-Zentralbank geht eigentlich bisher davon aus, dass die US-Wirtschaft in diesem Jahr zwischen 3,1 und 3,3 Prozent wachsen wird.
Düstere Aussichten auf dem Arbeitsmarkt
Erschwerend kommen laut Experten die weiterhin düsteren Aussichten auf dem Jobmarkt hinzu. In den vergangenen Wochen waren erneut mehr Anträge auf Arbeitslosenunterstützung eingegangen als vorausgesagt. Die Arbeitslosenquote liegt noch immer bei 9 Prozent und ist damit für US-Verhältnisse sehr hoch. Nach Einschätzung der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) verlief der Jahresauftakt für die US-Wirtschaft verhalten. Die Zweitschätzung für das Wachstum im ersten Quartal habe mit einer Bestätigung der Erstschätzung von 1,8 Prozent enttäuscht, so die Helaba. Zudem deuteten jüngst eingetrübte Stimmungsindikatoren auf eine allmähliche Verlangsamung der industriellen Dynamik hin. Die abermals gestiegenen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe zeigten, dass die wirtschaftliche Erholung nur moderaten Niederschlag am Arbeitsmarkt findet.
Wöchentliche Arbeitslosen-Erstanträge überraschend gestiegen
In den USA ist die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche überraschend gestiegen. Die Zahl sei um 10.000 auf 424.000 Anträge geklettert, teilte das US-Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mit. Volkswirte hatten zuvor mit einem Rückgang auf 405.000 Anträge gerechnet. Zudem wurde der Vorwochenwert von 409.000 auf 414.000 Anträge nach oben korrigiert. Im aussagekräftigeren Vier-Wochen-Schnitt sank die Zahl der Anträge hingegen um 1.750 auf 438.500. (awp/mc/ss)