US-Wirtschaft mit starkem Endspurt 2010
Washington – Die US-Wirtschaft ist 2010 nach neuesten Berechnungen so stark gewachsen wie sei fünf Jahren nicht mehr. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) habe um 2,9 Prozent zugelegt, teilte das US-Handelsministerium am Freitag in Washington mit. Die Behörde korrigierte den Wert in ihrer dritten Schätzung um 0,1 Prozentpunkte nach oben.
Vor allem die höheren Konsumausgaben in der Weihnachtszeit hatten zu dem Schub beigetragen. Sie nahmen im Schlussquartal um 4 Prozent zu, so viel wie im gleichen Zeitraum zuletzt 2006. Entsprechend wuchs die Wirtschaftsleistung von Oktober bis Dezember 2010 aufs Jahr hochgerechnet um 3,1 Prozent – sogar etwas mehr als von Experten erwartet. In der zweiten Schätzung war nur von 2,8 Prozent die Rede. Damit ist der Konjunkturauftrieb zum Jahresende stärker als im dritten Quartal ausgefallen, als die Rate bei 2,6 Prozent lag.
Unsicherheit prägt Ausblick 2011
Ob das Wachstum auch 2011 so stark bleibt, ist jedoch unklar. Steigende Ölpreise wegen der politischen Unruhen in Nahost und Nordafrika sowie mögliche Lieferschwankungen nach dem Erdbeben in Japan könnten das Bild eintrüben. Neben den Konsumausgaben sind auch die Unternehmensgewinne im vierten Quartal stark gestiegen. Sie legten um 2,3 Prozent zu. Insbesondere die guten Ergebnisse in der Finanzbranche haben dazu beigetragen.
Michigan-Konsumklima trübt sich stärker ein als ursprünglich gemeldet
In den USA hat sich das Konsumklima der Universität Michigan im März etwas stärker eingetrübt als ursprünglich gemeldet. Der entsprechende Index sei von 77,5 Punkten im Vormonat auf revidiert 67,5 Punkte gesunken, teilte die Universität am Freitag mit und revidierte damit ihre Erstschätzung von 68,2 Punkte nach unten. Volkswirte hatten im Durchschnitt mit einer etwas geringeren Revision auf 68,0 Punkte gerechnet.
Stimmungsbarometer
Der Index der Universität Michigan gilt als Stimmungsbarometer für das Kaufverhalten der US-Verbraucher. Der private Konsum wird wegen der Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise derzeit besonders stark beachtet. In den vergangenen Jahren war der Konsum die wichtigste Konjunkturstütze der weltweit grössten Volkswirtschaft. (awp/mc/ps)