US-Wirtschaft büsst etwas an Tempo ein
Washington – Die Wirtschaft der USA ist im dritten Quartal etwas schwächer, im längeren Vergleich aber immer noch robust gewachsen. Wie das Handelsministerium am Freitag in Washington nach einer ersten Schätzung mitteilte, wuchs die Wirtschaftsleistung (BIP) von Juli bis September um auf das Jahr hochgerechnete 3,5 Prozent. Das ist etwas weniger als das sehr starke Wachstum von 4,2 Prozent im zweiten Vierteljahr. Analysten hatten für das dritte Quartal im Schnitt ein etwas geringeres Wachstum von 3,3 Prozent erwartet.
Der stärkste Wachstumsbeitrag kam vom Konsum der privaten Haushalte, die ihren Verbrauch um starke 4,0 Prozent ausweiteten. So deutlich war der Zuwachs seit vier Jahren nicht mehr. Der Staat erhöhte seine Ausgaben ebenfalls. Befeuert wurde das Wachstum darüber hinaus vom Lageraufbau der Unternehmen, die stark auf Halde produzierten.
Ausfuhren deutlich rückläufig
Eine erhebliche Belastung kam dagegen vom Aussenhandel. Der Grund: Die Ausfuhren der US-Wirtschaft gingen deutlich zurück, während die Einfuhren kräftig stiegen. Die rechnerische Belastung des Gesamtwachstums war unter dem Strich deshalb so stark wie seit über 30 Jahren nicht mehr. Das wird US-Präsident Donald Trump nicht erfreuen, der dem offenen Warenhandel ohnehin skeptisch gegenüber steht.
In den USA werden Wachstumszahlen auf das Jahr hochgerechnet. Sie geben damit an, wie stark die Wirtschaft wachsen würde, wenn das Wachstumstempo ein Jahr lang anhielte. In Europa wird auf diese Annualisierung verzichtet. Wachstumszahlen aus den USA und Europa sind daher nicht unmittelbar miteinander vergleichbar. Nach europäischer Rechnung ergäbe sich ein US-Wachstum von gut 0,8 Prozent. (awp/mc/pg)