Washington – Die US-Wirtschaft ist zu Jahresbeginn etwas stärker gewachsen als bisher bekannt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sei im ersten Quartal um annualisiert 1,4 Prozent zum Vorquartal gestiegen, teilte das Handelsministerium am Donnerstag in Washington nach einer dritten Schätzung mit. In einer ersten Erhebung war ein Zuwachs um 0,7 Prozent ermittelt worden, die zweite Schätzung hatte eine Rate von 1,2 Prozent ergeben.
Ausschlaggebend für die leichte Aufwärtsrevision der Wachstumszahlen war zum einen der private Konsum. Er wuchs mit 1,1 Prozent deutlich stärker als ursprünglich ermittelt. Dafür entwickelten sich die Investitionen und die Lagerhaltung der Unternehmen schwächer als bislang gedacht. Der Aussenhandel trug hingegen etwas mehr zum Wachstum bei.
Schwung lässt nach
Trotz der etwas besseren Wachstumszahlen hat die grösste Volkswirtschaft der Welt in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres an Schwung verloren. Im Schlussquartal 2016 war die amerikanische Wirtschaft noch um annualisiert 2,1 Prozent gewachsen. Ein schwacher Jahresauftakt ist in den USA keine Besonderheit. In den vergangenen Jahren war das Wachstum im ersten Quartal meistens schwach, was jedoch im Jahresverlauf meist wettgemacht wurde. Fachleute nennen nicht zuletzt statistische Probleme als Grund für das Phänomen.
Wachstumszahlen werden in den USA auf ein Jahr hochgerechnet. Die annualisierten Raten geben an, wie stark die Wirtschaft wachsen würde, wenn das Tempo ein Jahr lang gehalten würde. In Europa wird auf diese Annualisierung verzichtet. Deshalb sind die europäischen Wachstumsraten geringer und nicht direkt mit amerikanischen Werten vergleichbar. (awp/mc/ps)