Washington – In den USA ist das Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal wie erwartet etwas schwächer ausgefallen als zunächst ermittelt. Von Anfang April bis Ende Juni stieg die Wirtschaftsleistung (BIP) um eine auf das Jahr hochgerechnete Rate von 1,1 Prozent, wie das Handelsministerium am Freitag in einer zweiten Schätzung mitteilte. In einer ersten Schätzung war ein Zuwachs von annualisiert 1,2 Prozent ermittelt worden. Bankvolkswirte hatten die Korrektur auf 1,1 Prozent erwartet.
Das US-Wachstum weise eine geringe Dynamik auf, kommentiert Ulrich Wortberg, Experte bei der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). «Enttäuschend ist vor allem die Investitionstätigkeit, während der Konsumzuwachs überzeugen kann.» Die privaten Ausgaben seien die tragende Säule der US-Wirtschaftsentwicklung.
Die erste Schätzung Ende Juli war überraschend schwach ausgefallen. Experten hatten mit einem prozentual mehr als doppelt so starken Zuwachs gerechnet.
Wachstumszahlen werden in den USA auf ein Jahr hochgerechnet. Sie geben an, wie stark die Wirtschaft wachsen würde, wenn das Tempo ein Jahr lang gehalten würde. In Europa wird auf eine Annualisierung verzichtet. Die Wachstumsraten sind deshalb geringer und nicht unmittelbar mit amerikanischen Zahlen vergleichbar. (awp/mc/upd/ps)