US-Wirtschaft wächst schwächer als gedacht
Washington – Die US-Wirtschaft ist im vierten Quartal schwächer gewachsen als zunächst errechnet. Nach Regierungszahlen vom Freitag stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) von Oktober bis Dezember um annualisiert 2,2 Prozent. Ende Januar war noch eine auf das Jahr hochgerechnete Rate von 2,6 Prozent ermittelt worden. Bankvolkswirte hatten allerdings mit einer stärkeren Absenkung der ersten Schätzung auf 2,0 Prozent gerechnet.
Ausschlaggebend für das geringere Wachstum waren den Daten zufolge vor allem ein geringerer Lageraufbau der Unternehmen und ein grösseres Defizit im Aussenhandel. Der für die USA wichtige private Konsum wuchs zwar etwas schwächer als zunächst ermittelt. Mit 4,2 Prozent fiel der Zuwachs aber so stark wie seit vier Jahren nicht mehr aus. Die Investitionen der Unternehmen legten stärker zu als zunächst errechnet.
Wachstumszahlen werden in den USA auf ein Jahr hochgerechnet. Sie geben an, wie stark die Wirtschaft wachsen würde, wenn das Tempo ein Jahr lang gehalten würde. In Europa wird auf diese Annualisierung verzichtet, weswegen die Wachstumsraten geringer und nicht unmittelbar mit amerikanischen Zahlen vergleichbar sind.
Chicago-Einkaufsmanagerindex bricht ein
In den USA hat sich die Stimmung der Einkaufsmanager in der Region Chicago im Februar stark verschlechtert. Der Indikator fiel um 13,6 Punkte auf 45,8 Zähler, wie die regionale Einkaufsmanagervereinigung am Freitag in Chicago mitteilte. Das ist der tiefste Stand seit Juli 2009. Volkswirte hatten mit einem viel schwächeren Rückgang auf 58,0 Punkte gerechnet. Zudem fällt der Frühindikator unter die sogenannte Expansionsschwelle von 50 Punkten und signalisiert damit eine wirtschaftliche Eintrübung.
Michigan-Konsumklima fällt weniger stark als erwartet
Das von der Universität Michigan erhobene US-Verbrauchervertrauen ist im Februar nicht so stark gefallen wie befürchtet. Der Indikator sei von 98,1 Punkten im Vormonat auf 95,4 Punkte gesunken, teilte die Universität am Freitag mit. Volkswirte hatten mit einem Rückgang auf 94,0 Zähler gerechnet. In einer ersten Schätzung war noch ein Wert von 93,6 Punkte ermittelt worden.
Der Index der Universität Michigan gilt als Indikator für das Kaufverhalten der US-Verbraucher. Er basiert auf einer telefonischen Umfrage unter rund 500 Haushalten. Abgefragt werden die finanzielle und wirtschaftliche Lagebeurteilung sowie die entsprechenden Erwartungen. (awp/mc/pg)