US-Wirtschaft kann Wachstumstempo halten
Washington – Die US-Wirtschaft hat ihr Wachstumstempo im Sommer dank eines robusten Privatkonsums in etwa halten können. Wie das Handelsministerium am Mittwoch in Washington mitteilte, wuchs die weltgrösste Volkswirtschaft im dritten Quartal auf das Jahr hochgerechnet um 1,9 Prozent. Das ist nur geringfügig weniger als das Wachstum von 2,0 Prozent, das im zweiten Vierteljahr erzielt wurde. Die Erwartungen von Analysten wurden übertroffen.
Gestützt wurde das Wachstum durch den regen Konsum der amerikanischen Verbraucher und des Staates. Der private Konsum stieg um 2,9 Prozent, der Staatsverbrauch erhöhte sich ebenfalls deutlich. Eine Belastung stellten dagegen die Investitionen der Unternehmen dar, die so stark zurückgingen wie seit fast vier Jahren nicht mehr. Dies dürfte auch eine Folge der hohen Verunsicherung wegen des Handelskonflikts der amerikanischen Regierung mit China sein.
Nächste Zinsentscheidung steht an
Die Wachstumszahlen wurden nur wenige Stunden vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed veröffentlicht. Am Abend gibt der geldpolitische Ausschuss FOMC seine neuen Beschlüsse bekannt. Obwohl die Wirtschaft nach wie vor solide wächst, wird eine weitere Zinssenkung durch die Fed erwartet. Es wäre die dritte im laufenden Jahr. Bisher hat die Notenbank ihre Lockerungen stets als Absicherung gegen wirtschaftliche Risiken dargestellt. Auch hier spielt der Handelsstreit zwischen den USA und China eine grosse Rolle.
In den USA werden Wachstumszahlen auf das Jahr hochgerechnet. Sie geben damit an, wie stark die Wirtschaft wachsen würde, wenn das Wachstumstempo ein Jahr lang anhielte. In Europa wird auf diese Methode verzichtet, weshalb Wachstumszahlen aus den beiden grossen Wirtschaftsräumen nicht unmittelbar miteinander vergleichbar sind. (awp/mc/pg)