US-Wirtschaft wächst zu Jahresbeginn stärker als gedacht

US-Wirtschaft wächst zu Jahresbeginn stärker als gedacht
Angestellte in einem Ford-Werk in Michigan.

Washington – Die US-Wirtschaft ist stärker in das Jahr gestartet als bisher bekannt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg im ersten Quartal zum Vorquartal auf das Jahr hochgerechnet um 2,0 Prozent, wie das Handelsministerium am Donnerstag in Washington auf Basis einer dritten Schätzung mitteilte. Eine vorherige Erhebung hatte einen Zuwachs um 1,3 Prozent ergeben. Analysten hatten im Schnitt eine Rate von 1,4 Prozent erwartet. Im vierten Quartal war die weltgrösste Volkswirtschaft um 2,6 Prozent gewachsen.

Zu erklären ist das höhere Wachstum vor allem mit den Ausfuhren und den Konsumausgaben, die sich in den ersten drei Monaten des Jahres besser entwickelten als bisher angenommen. Die Investitionen der Unternehmen und die Staatsausgaben schnitten dagegen etwas schlechter ab als bislang bekannt. Die Wachstumsbasis fiel breit aus, lediglich die Lagerbestände der Unternehmen und die Bauausgaben gingen zurück.

An den Finanzmärkten profitierte der US-Dollar von dem stärkeren Wirtschaftswachstum, er wertete gegenüber vielen Währungen auf. Auch die Renditen auf US-Staatsanleihen stiegen an – ein Zeichen, dass jetzt erst recht weitere Zinsanhebungen der amerikanischen Notenbank Fed erwartet werden. Der Goldpreis geriert hingegen unter Druck und fiel unter die runde Marke von 1900 Dollar.

US-Wachstumszahlen werden annualisiert, also auf das Jahr hochgerechnet. Sie geben an, wie stark die Wirtschaft wachsen würde, wenn das aktuelle Tempo vier Quartale anhielte. In Europa wird auf diese Vorgehensweise verzichtet, weshalb die Wachstumszahlen nicht direkt miteinander vergleichbar sind. Um auf eine mit Europa vergleichbare Wachstumsrate zu kommen, müsste man die US-Rate durch vier teilen. (awp/mc/ps)

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