Washington – Die US-Wirtschaft ist am Jahresende 2022 etwas schwächer als erwartet gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte im vierten Quartal auf das Jahr hochgerechnet um 2,7 Prozent zu, wie das Handelsministerium am Donnerstag in Washington nach einer zweiten Schätzung mitteilte. In einer ersten Schätzung war noch ein Wachstum um 2,9 Prozent ermittelt worden. Bankvolkswirte hatten im Schnitt mit einer Bestätigung der Erstschätzung gerechnet.
Im Vergleich zum dritten Quartal ist das Wachstumstempo etwas schwächer ausgefallen. Damals war die Wirtschaft um 3,2 Prozent gewachsen. Gestützt wurde das Wachstum in den Monaten Oktober bis Dezember durch Zuwächse bei den Konsumausgaben, die allerdings niedriger waren, als in einer ersten Schätzung ermittelt. Stärker als zunächst ermittelt, sind die privaten Investitionen gewachsen. Gegenwind kam dagegen von dem schwächelnden Immobilienmarkt.
US-Wachstumszahlen werden annualisiert, also auf das Jahr hochgerechnet. Sie geben damit an, wie stark die Wirtschaft wachsen würde, wenn das aktuelle Tempo vier Quartale anhielte. In Europa wird auf diese Vorgehensweise verzichtet, weshalb die Wachstumszahlen nicht direkt miteinander vergleichbar sind. Um näherungsweise auf eine mit Europa vergleichbare Wachstumsrate zu kommen, müsste man die US-Rate durch vier teilen. (awp/mc/ps)