Washington – Das US-Wirtschaftswachstum hat sich im Frühjahr etwas beschleunigt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg im zweiten Quartal annualisiert um 6,6 Prozent zum Vorquartal, wie das Handelsministerium am Donnerstag in Washington in einer zweiten Schätzung mitteilte. In einer ersten Schätzung war noch ein Wachstum von 6,5 ermittelt worden. Volkswirte hatten im Schnitt mit einer Revision auf 6,7 Prozent gerechnet.
Das Wachstum hat sich im Vergleich zum ersten Quartal nur leicht beschleunigt. Damals war die Wirtschaft um revidiert 6,3 Prozent gewachsen.
Getrieben wurde das Wirtschaftswachstum durch den privaten Konsum. Er legte auf das Jahr hochgerechnet um 11,8 Prozent zu. Die Corona-Impfungen, die finanziellen Hilfen der Regierung und die weitgehende Aufhebung von Pandemie-Beschränkungen stützten die Entwicklung.
Ein stärkeres Wachstum wurde unter anderem durch die schwache Entwicklung in der Bauwirtschaft verhindert. Die Bauinvestitionen gingen deutlich zurück. Vor allem die Knappheit an Baustoffen hat zuletzt die Branche belastet.
Die Aussichten bleiben nach Einschätzung der meisten Ökonomen günstig. Allerdings stellt die Delta-Variante des Coronavirus weiterhin ein Risiko dar. Zudem lässt die Unterstützung durch die Fiskalpolitik nach. Allerdings sollte der private Konsum angesichts der sinkenden Arbeitslosigkeit robust bleiben.
Da US-Wachstumszahlen auf das Jahr hochgerechnet sind, sind sie nicht direkt mit europäischen Daten vergleichbar. In Europa wird keine Annualisierung vorgenommen. (awp/mc/ps)