USA: Arbeitslosenquote auf tiefstem Stand seit mehr als fünf Jahren

Konjunktur USA

Washington – Der amerikanische Arbeitsmarkt hat seinen schwachen Jahresausklang im Januar nicht wettmachen können. Der Jobaufbau enttäuschte erneut, wie aus Zahlen des US-Arbeitsministeriums vom Freitag hervorgeht. Nach einem Zuwachs von 75’000 Stellen im Dezember weiteten die Unternehmen ihre Beschäftigung zu Jahresbeginn um 113’000 Stellen aus.

Trotz der leichten Beschleunigung lagen die Zahlen deutlich unter den Markterwartungen. Bankvolkswirte hatten mit 180’000 zusätzlichen Jobs gerechnet. Möglicherweise bleiben die Daten durch das kalte Winterwetter verzerrt, dagegen spricht jedoch ein deutlicher Beschäftigungsanstieg im Bausektor.

Die Arbeitslosenquote gab unterdessen weiter nach. Nach 6,7 Prozent im Vormonat rutschte sie auf 6,6 Prozent. Sie liegt damit nur noch geringfügig über der Schwelle der US-Notenbank Fed von 6,5 Prozent. Eigentlich wollte die Federal Reserve ab diesem Wert über eine erste Zinsanhebung nach der Krise nachdenken. Weil der starke Rückgang der Arbeitslosigkeit aber nicht nur konjunkturelle Gründe hat, will die Fed von Zinsanhebungen bis weit ins Jahr 2015 absehen.

Wie reagiert die Fed?
Mit den Januarzahlen veröffentlichte das Arbeitsministerium auch seine jährlichen Revisionen. Unter dem Strich fiel der Beschäftigungsaufbau im vergangenen Jahr besser aus als gedacht: Im Gesamtjahr 2013 wurden demnach 136 000 Stellen mehr geschaffen, als bisher errechnet worden war. Allerdings hat der Stellenaufbau zum Jahreswechsel hin deutlich abgebremst. Vor Dezember waren pro Monat durchschnittlich 199 000 zusätzliche Stellen geschaffen worden.

Welche Auswirkungen die schwächere Entwicklung am Jobmarkt auf die Geldpolitik der Fed hat, dürfte vor allem davon abhängen, wie die Notenbank die Aussagekraft der Daten bewertet. So könnte das seit Dezember kalte Wetter die Entwicklung unterzeichnen, kommentierte Experte Christian Schulz von der Berenberg Bank. Falls sich das Jobwachstum tatsächlich abgeschwächt hat, dürfte das anhaltend robuste Wirtschaftswachstum dafür sorgen, dass auch der Jobmarkt wieder anzieht, meint Paul Ashworth, US-Chefökonom von Capital Economics. «Die Fed sollte ihre Drosselung der Anleihekäufe fortsetzen.» (awp/mc/pg)

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