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Washington – Die Lage am amerikanischen Arbeitsmarkt hat sich im Dezember erneut moderat verbessert. Die am Freitag in Washington veröffentlichten Zahlen lagen im Rahmen der Erwartungen und signalisieren laut Volkswirten eine Fortsetzung der Konjunkturerholung. Die US-Notenbank hatte zudem bereits am Donnerstagabend signalisiert, dass sie ihre monatlichen Anleihekäufe zur Stützung der Konjunktur bereits in diesem Jahr beenden könnte.
Die Beschäftigtenzahl ausserhalb der Landwirtschaft stieg im Dezember um 155.000. Der Jobzuwachs für November und Oktober wurde um insgesamt 14.000 Stellen nach oben korrigiert. Er liegt nun bei 161.000 Stellen (November) und 137.000 Jobs (Oktober).
Arbeitslosenquote bei 7,8 Prozent
Im Schlussquartal wurden damit durchschnittlich gut 150.000 Jobs pro Monat geschaffen. Das sind zwar etwas weniger Stellen als im Schnitt des dritten Quartals, allerdings deutlich mehr als im zweiten Vierteljahr. Seinerzeit hatte der durchschnittliche Stellenaufbau bei lediglich 66.000 Stellen pro Monat gelegen.
Die Arbeitslosenquote stagnierte im Dezember bei 7,8 Prozent, wobei jedoch der Vormonatswert leicht angehoben wurde. «Die mässige Konjunkturerholung in den USA dürfte sich fortsetzen», sagte Bernd Weidensteiner, USA-Experte bei der Commerzbank. Mit dem noch nicht gelösten Problem der Schuldenobergrenze bleibe aber ein Unsicherheitsfaktor, der Investitionen und Verbrauchervertrauen belasten könnte.
Keine Auswirkungen auf US-Geldpolitik
Auf die Geldpolitik der US-Notenbank sollte der Arbeitsmarktbericht laut Weidensteiner keine Auswirkungen haben, da er im Rahmen der Erwartungen der Fed gelegen haben dürfte. Die US-Notenbank hatte im Dezember beschlossen, dass sie ihre Niedrigzinspolitik fortsetzen will, bis die Arbeitslosenquote unter die Marke von 6,5 Prozent sinkt.
Die US-Notenbank hatte am Donnerstagabend die Finanzmärkte überrascht. Sie könnte ihre milliardenschweren Anleihekäufe, die der Konjunkturstützung dienen sollen, früher als gedacht beenden. Und das, obwohl die Fed ihre Geldschleusen vor gerade einem Monat noch weiter geöffnet hatte. Zeitgleich jedoch setzte im geldpolitischen Ausschuss FOMC eine Diskussion über den Ausstieg aus den Anleihekäufen ein. Mehrere Mitglieder hielten es für angemessen, die Käufe deutlich vor dem Jahresende zu stoppen oder zu reduzieren. Einige Vertreter wollen die Käufe bis zum Jahresende fortsetzen, während einige andere Mitglieder gar keinen Zeitrahmen nannten.
ISM-Index Dienste steigt auf höchsten Stand seit Februar
Währenddessen hat sich die Stimmung der US-Dienstleister spürbar verbessert. Der Einkaufsmanagerindex stieg von November auf Dezember um 1,4 Punkte auf 56,1 Zähler, wie das Institute for Supply Management (ISM) mitteilte. Das ist der höchste Stand seit Februar. Bankvolkswirte hatten hingegen eine leichte Eintrübung erwartet. Der ISM-Index gilt als zuverlässiger Frühindikator für die wirtschaftliche Aktivität in den USA. Indexstände von über 50 Punkten signalisieren eine wirtschaftliche Belebung, während Werte darunter auf einen Rückgang hinweisen.
Auftragseingänge der Industrie stagnieren im November
Die Auftragseingänge der US-Industrie haben im November stagniert. Im Monatsvergleich hätten die Aufträge auf dem Vormonatsniveau verharrt, schrieb das US-Handelsministerium in einer Mitteilung. Volkswirte hatten hingegen mit einem Anstieg um 0,4 Prozent gerechnet. Im Vormonat waren die Aufträge noch um 0,8 Prozent gestiegen. (awp/mc/pg)