USA: Ausgaben privater Haushalte sinken erstmals seit Januar
Einkaufen in einer Wal-Mart-Filiale in den USA.
Washington – In den USA haben die Verbraucher für einen Dämpfer in der Reihe von zuletzt robusten Konjunkturdaten gesorgt. Im Juli seien die Ausgaben privater Haushalte erstmals seit Januar wieder gesunken, teilte das Handelsministerium am Freitag mit. Der Rückgang habe im Monatsvergleich minimale 0,1 Prozent betragen. Volkswirte hatten allerdings einen Zuwachs um 0,2 Prozent erwartet, nachdem die Ausgaben in Juni noch um 0,4 Prozent zum Vormonat gestiegen waren.
Die Entwicklung der Einkommen enttäuschte ebenfalls. Hier meldete das Ministerium für Juli einen Zuwachs um 0,2 Prozent zum Vormonat, während der Markt einen Anstieg um 0,3 Prozent erwartet hatte. Im Juni waren die Einkommen der privaten Haushalte noch um revidiert 0,5 Prozent (zuvor 0,4 Prozent) gestiegen.
Beim Preisauftrieb zeigte sich im Juli hingegen keinerlei Veränderung. Die jährliche Inflationsrate, gemessen am Preisindex für die Konsumausgaben PCE, verharrte bei 1,6 Prozent. Auch der Kernindex, der schwankungsanfällige Komponenten wie Energie und Lebensmittel ausblendet und von der US-Notenbank Fed besonders beachtet wird, lag wie im Vormonat bei 1,5 Prozent. Er liegt damit weiter unter dem Ziel der Federal Reserve von zwei Prozent.
Chicago-Einkaufsmanagerindex steigt stärker als erwartet
Die Stimmung der Einkaufsmanager in der US-Region Chicago hat sich im August stärker als erwartet aufgehellt. Der Indikator stieg auf 64,3 Zähler, wie die regionale Einkaufsmanagervereinigung am Freitag in Chicago mitteilte. Im Juli war der Index noch auf 52,6 Punkten gefallen und damit auf den niedrigsten Wert seit Juni 2013.
Analysten hatten für August einen Anstieg des Index erwartet, aber nur auf 56,5 Punkte. Der Frühindikator liegt weiter deutlich über der Marke von 50 Punkten, die wirtschaftliche Belebung signalisiert.
Michigan-Konsumklima hellt sich überraschend weiter auf
Das Verbrauchervertrauen in den USA hat sich im August überraschend weiter aufgehellt. Das von der Universität Michigan erhobene Konsumklima stieg auf 82,5 Zähler, wie die Universität am Freitag nach einer zweiten Schätzung mitteilte. Ökonomen hatten im Schnitt lediglich mit 80 Zählern gerechnet. In einer ersten Schätzung hatte die Universität für August noch einen Rückgang des Stimmungsindikators von 81,8 Punkten im Juli auf 79,2 Zähler gemeldet.
Der Index der Universität Michigan gilt als Indikator für das Kaufverhalten der US-Verbraucher. Er basiert auf einer telefonischen Umfrage unter rund 500 Haushalten. Abgefragt werden die finanzielle und wirtschaftliche Lagebeurteilung sowie die entsprechenden Erwartungen. (awp/mc/ps)