USA: Beschäftigung im Privatsektor steigt stärker als erwartet
Washington – Die Privatwirtschaft der USA hat im November mehr Arbeitsplätze geschaffen als erwartet. Es seien 217’000 Stellen hinzugekommen, teilte der private Dienstleister ADP am Mittwoch mit. Volkswirte hatten mit 190’000 neuen Jobs gerechnet. Zudem wurde der Stellenaufbau im Oktober von 182’000 auf 196’000 nach oben korrigiert.
Der monatliche Arbeitsmarktbericht der Regierung wird an diesem Freitag veröffentlicht. Die ADP-Zahlen gelten als Richtschnur dafür. Die Entwicklung des Arbeitsmarkts hat grosse Bedeutung für die Geldpolitik der US-Notenbank, die auf eine erste Zinsanhebung nach der schweren Wirtschaftskrise zusteuert. Die Fed will die Zinswende Mitte Dezember prüfen.
Produktivität steigt wie erwartet – Lohnkosten ziehen überraschend stark an
Die Produktivität der US-amerikanischen Unternehmen hat im Sommer wie erwartet zugelegt. Gleichzeitig sind die Lohnkosten unerwartet stark gestiegen. Im dritten Quartal habe die Produktivität ausserhalb der Landwirtschaft auf das Jahr hochgerechnet um 2,2 Prozent zugelegt, teilte das US-Arbeitsministerium am Mittwoch laut einer zweiten Schätzung in Washington mit.
Volkswirte hatten diesen Anstieg erwartet, nachdem zunächst ein Anstieg von 1,6 Prozent ermittelt worden war. Im zweiten Quartal war die Produktivität noch um 3,5 Prozent gestiegen. «Der Arbeitsmarkt zeigt sich weiterhin robust», kommentierte Ralf Umlauf, Analyst bei der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba), die aktuellen Zahlen. «Die zuletzt gesunkenen Zinserwartungen dürften tendenziell wieder verstärkt werden.»
Die Lohnstückkosten stiegen in den Monaten Juli bis September annualisiert um 1,8 Prozent. Volkswirte hatten lediglich einen Zuwachs um 1,0 Prozent erwartet. In einer ersten Schätzung war noch ein Anstieg von 1,4 Prozent ermittelt worden. Im zweiten Quartal waren die Lohnstückkosten um 2,0 Prozent gestiegen. (awp/mc/pg)