US-Arbeitsmarkt übertrifft Erwartungen im Dezember deutlich
Washington – Der US-Arbeitsmarkt hat im Dezember die Erwartungen deutlich übertroffen. So wurden deutlich mehr Arbeitsplätze geschaffen als erwartet. Ausserhalb der Landwirtschaft seien 312’000 Stellen neu entstanden, teilte das Arbeitsministerium am Freitag in Washington mit. Es ist der stärkste monatliche Anstieg seit Februar 2018. Analysten hatten im Mittel lediglich mit 184’000 neuen Jobs gerechnet. Zudem wurde der Beschäftigungsaufbau in den beiden Vormonaten um 58’000 nach oben revidiert.
Zudem lieferte auch die Lohnentwicklung ein weiteres Signal für einen überraschend robusten Arbeitsmarkt. Gegenüber dem Vormonat legten sie um 0,4 Prozent zu. Analysten hatten lediglich einen Zuwachs um 0,3 Prozent erwartet. Im Vormonat waren sie noch um 0,2 Prozent gestiegen.
Arbeitslosenquote überraschend gestiegen
Die Arbeitslosenquote stieg hingegen entgegen den Prognosen von Volkswirten um 0,2 Prozentpunkte auf 3,9 Prozent. Experten hatten im Schnitt mit einer Stagnation bei 3,7 Prozent gerechnet. Der Hauptgrund für den Anstieg der Quote war die gestiegene Zahl an Menschen, die aktiv nach einer Arbeit suchen. Vielen macht die gute Lage am Arbeitsmarkt offenbar Mut und sie bemühen sich daher wieder um eine Stelle.
Die unterschiedliche Entwicklung bei der Beschäftigtenzahl und der Quote erklärt sich auch durch die Erhebungsmethode. So wird die Beschäftigtenzahl durch eine Umfrage bei den Unternehmen erhoben und die Quote durch eine Umfrage bei den privaten Haushalten.
«US-Wirtschaft in guter Verfassung»
Insgesamt zeige der Arbeitsmarkt, dass die US-Wirtschaft in einer guten Verfassung sei, kommentierte USA-Experte Christoph Balz von der Commerzbank . Allerdings tauge er nicht als Frühindikator, warnt der Ökonom. Schliesslich laufe die Beschäftigung der Konjunktur eher ein Quartal hinterher. Die US-Notenbank Fed dürfte daher laut Balz vor der nächsten Zinserhöhung weitere Daten abwarten wollen. Die Commerzbank erwartet im Juni die nächste Leitzinserhöhung.
Der US-Dollar profitierte von den Zahlen. Der Eurokurs fiel auf ein Tagestief von 1,1361 Dollar. Zuvor hatte er noch über 1,14 Dollar notiert. Die Kurse von US-Staatsanleihen gerieten unter Druck. Die Aktienmärkte in Europa weiteten ihre Kursgewinne aus. (awp/mc/ps)