Washington – Der amerikanische Arbeitsmarkt ist trotz des einmonatigen Verwaltungsstillstands robust in das neue Jahr gestartet. So entstanden im Januar wesentlich mehr Arbeitsplätze, als Analysten erwartet hatten. Nach Zahlen des Arbeitsministeriums vom Freitag kamen ausserhalb der Landwirtschaft 304’000 Stellen hinzu. Das ist der stärkste Zuwachs seit knapp einem Jahr. Die Erwartungen hatten im Mittel viel niedriger bei 165’000 neuen Jobs gelegen.
Allerdings wurde zugleich die Entwicklung in den beiden Vormonaten um insgesamt 70 000 Stellen nach unten gesetzt. Betroffen von der Korrektur war vor allem der Dezember, in dem nach neuen Zahlen nicht 312’000 neue Stellen, sondern nur 222’000 Arbeitsplätze entstanden sind. Dennoch ist ein das ein solider Wert.
Die Arbeitslosenquote stieg im Dezember um 0,1 Prozentpunkte auf 4,0 Prozent. Sie liegt damit aber immer noch in Reichweite des im vergangenen Jahr erreichten 50-Jahrestiefs von 3,7 Prozent. Die Lage am Arbeitsmarkt kann damit weiterhin als sehr robust bewertet werden.
Enttäuschende Lohnentwicklung
Enttäuschend fiel jedoch die Lohnentwicklung aus. Die Stundenlöhne stiegen im Monatsvergleich um lediglich 0,1 Prozent und im Jahresvergleich um 3,2 Prozent. Beide Zuwachse lagen unter den Markterwartungen. Die Lohnentwicklung wird vor allem von der US-Notenbank Fed beobachtet, weil sie Hinweise auf die künftige Inflation zulässt.
«Der US-Arbeitsmarkt präsentiert sich in einer guten Verfassung», kommentierte Ralf Umlauf, Analyst bei der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) die Daten. Es sei daher fraglich, ob eine ausgedehnte Pause im Zinszyklus der US-Notenbank Fed als angemessen angesehen werden kann. «Wir rechnen mittelfristig mit weiteren Zinsschritten der Fed», so Umlauf.
Der Eurokurs gab nach den Daten zum US-Dollar nur kurzzeitig nach. Er erholte sich jedoch rasch wieder. Gefallen sind die Kurse von US-Staatsanleihen. Die Renditen legten entsprechende zu. (awp/mc/pg)