US-Autoindustrie.
Washington – Der US-Arbeitsmarkt hat sich im März insgesamt weiter robust entwickelt. Sowohl die Beschäftigung als auch die Stundenlöhne seien gestiegen, teilte das US-Arbeitsministerium am Freitag in Washington mit. Einzig die Arbeitslosenquote enttäuschte. Experten haben derzeit aber besonders die Entwicklung der Stundenlöhne im Fokus. Dementsprechend legte der US-Dollar nach den Zahlen zu und der Euro wurde im Gegenzug geschwächt.
Experten der VP Bank aus Liechtenstein sehen in den Zahlen ein gutes Signal. Der US-Arbeitsmarkt läuft demnach «rund». «Die Anzahl der neugeschaffenen Stellen zeigt, dass die US-Unternehmen ihren Optimismus nicht verloren haben und fleissig einstellen», schreibt Chefvolkswirt Thomas Gitzel in einem am Freitag vorgelegten Kommentar.
Anleger sehen Zahlen positiv
Dementsprechend fielen auch die Reaktionen am Devisenmarkt aus. Der Dollar legte zu und der Euro fiel im Gegenzug etwa einen halben Cent. Gute Zahlen zum Arbeitsmarkt machen tendenziell den Weg frei für weitere Zinserhöhungen in den USA. Am US-Rentenmarkt gab es dagegen nur wenig Bewegung.
Mit Blick auf die Geldpolitik der US-Notenbank Fed liegen die Entwicklung der Stundenlöhne und die damit verbundenen Inflationserwartungen derzeit besonders im Blickpunkt der Finanzmärkte. Seit geraumer Zeit ist der Arbeitsmarkt in den USA vergleichsweise robust. Die Stundenlöhne hinkten allerdings hinter dieser Entwicklung her.
Mehr Beschäftigte und höhere Löhne
Die durchschnittlichen Stundenlöhne legten im März laut Ministerium zum Vormonat um 0,3 Prozent zu. Volkswirte hatten mit einem etwas schwächeren Zuwachs um 0,2 Prozent gerechnet. Im Jahresvergleich stiegen die Löhne um 2,3 Prozent, nachdem sie im Vormonat ebenfalls um revidierte 2,3 Prozent (zunächst angenommen: 2,2 Prozent) gestiegen waren. Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit lag wie schon im Vormonat bei 34,4 Stunden.
Ausserhalb der Landwirtschaft kamen im März 215’000 Beschäftigte hinzu. Volkswirte hatten im Mittel einen Anstieg um 205’000 erwartet. Der Stellenaufbau in den beiden Vormonaten wurde um insgesamt 1000 nach unten korrigiert.
Arbeitslosenquote gestiegen
Trotz des Beschäftigungsanstiegs ist die Arbeitslosenquote um 0,1 Prozentpunkt auf 5,0 Prozent gestiegen. In den beiden Vormonaten hatte die Quote noch bei 4,9 Prozent gelegen und damit auf dem niedrigsten Stand seit Februar 2008. Volkswirte hatten für März mit einer unveränderten Quote gerechnet.
Ein Anstieg der Beschäftigung bei gleichzeitigem Anstieg der Arbeitslosenquote ist aus zwei Gründen möglich: Erstens hängt die Quote nicht nur von der Beschäftigung, sondern auch von der Gesamtzahl der Menschen ab, die dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Es könnten also wieder mehr Menschen Mut gefasst haben und sich auf die Suche nach einer neuen Arbeitsstelle begeben haben. Zweitens werden beide Zahlen auf unterschiedlicher Basis erhoben. Die Beschäftigtenzahlen werden auf der Basis von Unternehmensbefragungen ermittelt. Die Arbeitslosenquote dagegen basiert auf Befragungen privater Haushalte. (awp/mc/upd/ps)