Washington – Der US-Arbeitsmarkt hat im September ein zwiespältiges Bild abgegeben. Nach Daten des Arbeitsministeriums vom Freitag fiel zwar die Arbeitslosigkeit auf den niedrigsten Stand seit 49 Jahren. Allerdings stieg zugleich die Beschäftigung deutlich schwächer, während das Lohnwachstum ebenfalls etwas nachgab. Die ersten Reaktionen an den Finanzmärkten waren richtungslos.
Grundsätzlich entwickelt sich der Arbeitsmarkt weiter in Richtung Vollbeschäftigung. Dies zeigt die Arbeitslosenquote, die um 0,2 Punkte auf 3,7 Prozent fiel. Damit erreichte die Arbeitslosigkeit den niedrigsten Stand seit dem Jahr 1969. Allerdings stieg die weiter gefasste Unterbeschäftigung um 0,1 Punkte auf 7,5 Prozent.
Beschäftigung steigt schwächer als erwartet
Arbeitsplätze wurden zwar weniger geschaffen als erwartet. Dafür sind in den Vormonaten mehr Stellen hinzugekommen als bisher bekannt. Ausserhalb der Landwirtschaft entstanden im September 134’000 Stellen. Analysten hatten im Mittel mit 185’000 neuen Jobs gerechnet. Jedoch wurde der Aufbau in den beiden Vormonaten um insgesamt 87’000 Stellen nach oben korrigiert. Das Statistikamt gab an, die Auswirkungen des schweren Hurrikan «Florence» nicht quantifizieren zu können.
Etwas schwächer fiel die Lohnentwicklung aus, die für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed von grosser Bedeutung ist. Im Jahresvergleich erhöhten sich die durchschnittlichen Stundenlöhne um 2,8 Prozent, nach einem Zuwachs von 2,9 Prozent im Vormonat. Im Monatsvergleich stieg das Lohnniveau um 0,3 Prozent. Die Lohnentwicklung hat in der Regel einen grossen Einfluss auf die Inflation, weshalb die amerikanische Zentralbank die Entwicklung genau verfolgt. (awp/mc/ps)