US-Arbeitsmarkt zeigt sich weiter robust

Arbeit

(Photo by Charles Koh on Unsplash)

Washington – Der US-Arbeitsmarkt hat sich im Oktober erneut sehr robust gezeigt. So stiegen die Beschäftigung und die Löhne stärker als erwartet, wie aus den am Freitag vom Arbeitsministerium vorgelegten Daten hervorgeht. Allerdings legte auch die Arbeitslosenquote zu.

Ausserhalb der Landwirtschaft sind im Oktober 261 000 Stellen hinzugekommen. Analysten hatten im Schnitt nur mit 193 000 neuen Stellen gerechnet. Zudem wurde der Beschäftigungsaufbau in den beiden Vormonaten um insgesamt 29 000 Stellen nach oben revidiert. Im Vormonat September hatte der Beschäftigungsaufbau damit bei 315 000 gelegen.

Lohnanstieg gewinnt an Dynamik
Zudem hat der Lohnanstieg im Oktober überraschend etwas an Dynamik gewonnen. Die durchschnittlichen Stundenlöhne stiegen im Monatsvergleich um 0,4 Prozent, nach plus 0,3 Prozent im Vormonat. Volkswirte waren im Schnitt erneut von einem Anstieg in dieser Höhe ausgegangen.

Gegenüber dem Vorjahresmonat legten die Stundenlöhne im Oktober sogar um 4,7 Prozent zu. Im Vormonat hatte der Anstieg 5,0 Prozent betragen. Viele US-Firmen klagen seit längerer Zeit über einen Mangel an Arbeitskräften, weshalb die Löhne deutlich steigen. Der Anstieg bleibt aber hinter der noch höheren Inflationsrate zurück.

Arbeitslosenquote steigt auf 3,7%
Die Arbeitslosenquote kletterte hingegen von 3,5 auf 3,7 Prozent und damit etwas mehr als von Volkswirten im Schnitt erwartet. Nach Angaben des Ministeriums waren im Oktober 6,1 Millionen US-Amerikaner ohne Beschäftigung.

Die US-Notenbank Fed beachtet den Arbeitsmarkt stark bei ihrer Geldpolitik. Die Knappheit an Arbeitskräfte treibt die Löhne und erschwert den Kampf gegen die Inflation. «In den USA ist die Arbeitsmarktsituation weiterhin solide», kommentierte Ulrich Wortberg, Volkswirt bei der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). «Daher gibt es für die US-Notenbank auch keinen Grund, den Zinserhöhungsprozess zu beenden.» Laut den Commerzbank-Volkswirten deuten die Zahlen auf ein deutliches Wirtschaftswachstum hin. «Bisher haben die steigenden Zinsen keinen Einbruch am US-Arbeitsmarkt bewirkt», heisst es in einem Kommentar.

Die Märkte reagierten mit Kursausschlägen auf die Daten, hatten aber Schwierigkeiten, eine klare Richtung zu finden. So gab der Euro zunächst nach. Er erholte sich aber rasch wieder. Der Aktienmarkt geriet kurz unter Druck, notierte aber zuletzt freundlicher als vor der Datenveröffentlichung. Die Renditen von US-Staatsanleihen legten nur vorübergehend zu. (awp/mc/pg)

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