US-Arbeitsmarkt etwas schwächer – Löhne steigen stärker
Washington – Der US-Arbeitsmarkt hat sich im August etwas schwächer entwickelt. Der Stellenaufbau lag niedriger als in den beiden Vormonaten und unterhalb der Markterwartungen. Dafür stiegen die Löhne und Gehälter etwas stärker als gedacht. Die Arbeitslosigkeit blieb niedrig. Unter dem Strich sei Arbeitsmarktlage weiter als solide zu bezeichnen, kommentierten die Volkswirte der Landesbank Hessen-Thüringen.
Wie das US-Arbeitsministerium am Freitag mitteilte, schuf die US-Wirtschaft im August 130000 neue Arbeitsplätze. Analysten hatten im Mittel jedoch 160000 neue Jobs erwartet. Zudem fiel der Stellenaufbau in den Vormonaten Juni und Juli schwächer aus. So sind in den beiden Monaten insgesamt 20000 Stellen weniger entstanden als bisher gedacht.
Arbeitslosenquote verharrt auf 3,7 Prozent
Die Arbeitslosenquote veränderte sich nicht. Sie betrug wie im Vormonat 3,7 Prozent, womit Analysten gerechnet hatten. Die Arbeitslosigkeit ist im historischen Vergleich sehr niedrig. Im April und Mai war die Quote mit 3,6 Prozent auf den tiefsten Stand seit einem halben Jahrhundert gefallen.
Stundenlöhne steigen stärker als erwartet
Positive Signale kamen von der Gehaltsentwicklung. Die Löhne und Gehälter erhöhten sich zum Vormonat um 0,4 Prozent und damit so stark wie seit Februar nicht mehr. Im Jahresvergleich stiegen die Löhne um 3,2 Prozent. Die Lohnentwicklung spielt eine grosse Rolle für die Geldpolitik der US-Notenbank, weil die Löhne mittelbar die Inflation beeinflussen.
Von der US-Notenbank erwarten die Finanzmärkte weitere Zinssenkungen. Dafür ausschlaggebend ist aber nicht die Arbeitsmarktlage, sondern vielmehr die schwache Weltwirtschaft und die wirtschaftlichen Risiken infolge des Handelskonflikts der USA mit China. Am Abend (MESZ) wird Notenbankchef Jerome Powell einen Vortrag an der Universität Zürich halten. Möglicherweise gibt er neue Hinweise zum geldpolitischen Kurs. (awp/mc/ps)