US-Arbeitsmarkt setzt kräftige Erholung fort
Ford-Werke Wayne, Michigan.
Washington – Der US-amerikanische Arbeitsmarkt zeigt sich weiter von seiner starken Seite: Im Januar wurden deutlich mehr neue Arbeitsplätze geschaffen als erwartet. Ausserhalb der Landwirtschaft kamen 257’000 Stellen hinzu, wie das Arbeitsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Analysten hatten im Durchschnitt mit 228 000 neuen Arbeitsplätzen gerechnet.
Zudem fiel der Stellenaufbau in den beiden Vormonaten viel stärker aus als bisher gedacht. Demnach wurden im Dezember und November 147’000 Stellen mehr geschaffen als bislang errechnet. Im Dezember kamen 329’000 neue Stellen hinzu, im November sogar 423’000 neue Jobs. Die Arbeitslosenquote stieg im Januar zwar leicht um 0,1 Punkte auf 5,7 Prozent an. Allerdings erhöhte sich auch die Erwerbsquote – es strömten also mehr potenzielle Arbeitnehmer auf den Arbeitsmarkt.
Lohnwachstum zieht an
Das Lohnwachstum zog unterdessen spürbar an: Die durchschnittlichen Stundenlöhne lagen zu Jahresbeginn 0,5 Prozent höher als im Dezember. Das ist der stärkste Anstieg seit November 2008. Im Jahresvergleich lagen die Löhne 2,2 Prozent höher. Bankvolkswirte hatten mit geringeren Zuwächsen gerechnet. Im Vormonat waren die Stundenlöhne auf Monatssicht um 0,2 Prozent gefallen und um 1,9 Prozent zum Vorjahr gestiegen.
Das stärkere Lohnwachstum dürfte der Notenbank Fed in die Karten spielen. Sie steuert zwar auf eine erste Zinsanhebung nach der Finanzkrise zu. Die Fed sieht aber in den bisher nur moderat steigenden Löhnen ein Indiz für Leerlauf am Arbeitsmarkt. Diese Bedenken könnten durch die neuen Zahlen etwas zerstreut werden.
Dolla legt zu – Fed vor Zinswende?
An den Finanzmärkten wurden die Zahlen offenbar ähnlich interpretiert: Der Dollar legte zu vielen Währungen spürbar zu. Auch die Renditen von amerikanischen Staatsanleihen erhöhten sich. Das spricht dafür, dass die Fed-Zinswende aus Sicht von Investoren näher rückt. (awp/mc/upd/ps)