Weiter robuster Aufschwung auf dem US-Arbeitsmarkt
Washington – In den USA hat sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt anhaltend robust entwickelt. Einer weiteren Zinserhöhung durch die US-Notenbank Fed steht daher nichts mehr im Wege. Im Februar seien 235’000 neue Jobs ausserhalb der Landwirtschaft geschaffen worden, teilte das Arbeitsministerium am Freitag in Washington mit. Volkswirte hatten im Mittel nur einen Zuwachs um 200’000 Stellen erwartet. Ausserdem wurden in den beiden Vormonaten 9000 Stellen mehr geschaffen als bisher bekannt war.
Während die Zahl der neuen Stellen zulegte, ging die Arbeitslosenquote zurück. Wie das Ministerium weiter mitteilte fiel die Quote im Februar um 0,1 Prozentpunkte auf 4,7 Prozent. Volkswirte hatten diesen Rückgang erwartet.
Fachleute sprechen von Vollbeschäftigung
In den USA ist die Arbeitslosigkeit bereits seit längerem auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau. Einige Fachleute sprechen bereits von Vollbeschäftigung. Im November hatte die Quote mit 4,6 Prozent den niedrigsten Stand seit dem Vorkrisenjahr 2007 erreicht.
Die Löhne und Gehälter der Beschäftigten stiegen im Februar etwas schwächer als erwartet. Die durchschnittlichen Stundenlöhne hätten zum Vormonat um 0,2 Prozent zugelegt, hiess es weiter. Volkswirte hatten einen Anstieg um 0,3 Prozent erwartet. Der Zuwachs im Vormonat wurde allerdings von 0,1 auf 0,2 Prozent nach oben korrigiert.
Nach Einschätzung von Experten hätte nur ein überraschend schwacher Arbeitsmarktbericht eine weitere Zinserhöhung in den USA in der kommenden Woche noch verhindern können. Nach der Veröffentlichung der Arbeitsmarktdaten wurde die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung durch die US-Notenbank am 15. März weiterhin mit 100 Prozent eingeschätzt. Bereits seit einigen Tagen gilt der Zinsschritt an den Märkten als komplett eingepreist.
Experte: «Zinserhöhung durch die Fed praktisch besiegelt»
«Eine Zinserhöhung in der kommenden Woche ist damit praktisch besiegelt», kommentierte Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank die Daten. Aus den Kennzahlen dürfe aber nicht auf einen steileren Zinserhöhungspfad der Fed geschlossen werden. Das heisst, dass die US-Notenbank bei künftigen Zinsentscheidungen nach wie vor vorsichtig vorgehen werde.
Am Devisenmarkt reagierte der US-Dollar mit Kursverlusten auf den Arbeitsmarktbericht, während der Euro im Gegenzug ein Tageshoch bei 1,0645 Dollar erreichte. An der Frankfurter Börse reagierte der Leitindex Dax kaum auf die Daten. (awp/mc/upd/ps)