USA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe auf 15-Jahres-Tief
Washington – In den USA ist die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche überraschend stark gefallen. Sie gingen um 34’000 auf 262’000 zurück, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Das ist der tiefste Stand seit 15 Jahren.
Bankvolkswirte hatten mit 290’000 Anträgen gerechnet. Im aussagekräftigeren Vierwochenschnitt fiel die Zahl um 1250 auf 283’750 Anträge.
Arbeitskosten ziehen etwas an
Derweil sind die Arbeitskosten im ersten Quartal etwas stärker gestiegen als erwartet. Der entsprechende Index sei um 0,7 Prozent zum Vorquartal geklettert, verlautete aus dem US-Arbeitsministerium. Volkswirte hatten mit einem Zuwachs um 0,6 Prozent gerechnet. Im vierten Quartal waren die Arbeitskosten um 0,5 Prozent gestiegen.
Der Arbeitskostenindex wird derzeit stark beachtet, weil er Auskunft über die Lohn- und Gehaltsentwicklung gibt. Das allenfalls moderate Lohnwachstum gilt als ein entscheidender Grund, warum die Notenbank Fed mit Zinsanhebungen abwartet. Am Mittwochabend gab sie keine konkreten Hinweise auf den Startzeitpunkt der lang erwarteten Zinswende, hielt aber die Tür für eine Straffung in diesem Jahr offen.
US-Konsumausgaben steigen weniger als erwartet
Der Konsum der privaten Haushalte hat in den USA im März weniger als erwartet zugelegt. Die Konsumausgaben lagen 0,4 Prozent höher als im Vormonat, teilte das Handelsministerium mit. Erwartet worden war ein Anstieg um 0,5 Prozent. Im Vormonat waren die Ausgaben noch um revidierte 0,2 Prozent (zunächst 0,1 Prozent) gestiegen
Die Einkommen der privaten Haushalte stagnierten überraschend im März. Erwartet wurde ein Anstieg um 0,2 Prozent. Im Vormonat waren die Einkommen noch um 0,4 Prozent geklettert.
Die Inflationsrate gemessen am Preisindex PCE lag im März wie im Vormonat bei 0,3 Prozent. Hier war ein Anstieg um 0,4 Prozent erwartet worden. Die Kernrate, die schwankungsanfällige Komponenten wie Energie ausblendet und von der US-Notenbank Fed besonders beachtet wird, stagnierte im März bei 1,3 Prozent. Die schwache Teuerung gilt als Hemmschuh für die im laufenden Jahr mögliche Zinswende der Fed.
Chicago-Index signalisiert Wachstum
Die Stimmung der Einkaufsmanager in der Region Chicago hat sich im April viel stärker als erwartet verbessert. Der entsprechende Indikator stieg deutlich über die Expansionsschwelle von 50 Punkten. Das Stimmungsbarometer sei auf 52,3 Punkte nach 46,3 Zählern im Vormonat geklettert, teilte die regionale Einkaufsmanagervereinigung am Donnerstag in Chicago mit. Der Frühindikator liegt damit erstmals seit Januar wieder über der sogenannten Expansionsschwelle von 50 Punkten und signalisiert wieder Wachstum. Im Februar hatte der Indikator mit 45,8 Punkten noch den tiefsten Stand seit Juli 2009 erreicht. (awp/mc/pg)