USA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe auf dem Stand von 1973
Washington – In den USA entwickelt sich der Arbeitsmarkt immer robuster: Wie das US-Arbeitsministerium am Donnerstag mitteilte, fiel die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche auf den niedrigsten Stand seit 45 Jahren. Demnach habe es einen Rückgang um 41 000 auf 220 000 geben. Ein ähnlich niedriger Wert war zuletzt 1973 ermittelt worden. Der Rückgang war ausserdem der stärkste seit Dezember 2008.
Analysten hatten zwar mit einem Rückgang gerechnet. Allerdings waren sie von einem schwächeren Rückgang auf 249 000 Anträge ausgegangen. Im aussagekräftigeren Vierwochenschnitt fiel die Zahl der Erstanträge laut Arbeitsministerium um 6250 auf 244 500. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gelten unter Ökonomen als Indikator für die kurzfristige Entwicklung am Arbeitsmarkt.
Arbeitslosenquote bei 4,1%
Zuletzt gab es mehrfach positive Nachrichten vom amerikanischen Arbeitsmarkt. So lag die Arbeitslosenquote in den Monaten Oktober bis Dezember jeweils bei 4,1 Prozent und damit auf den niedrigsten Stand seit etwa 17 Jahren.
Experten werten den Rückgang der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe als Hinweis, dass die Unternehmen vor dem Hintergrund eines Fachkräftemangels zunehmend ihre Beschäftigten halten. Zuletzt wurde im Konjunkturbericht der US-Notenbank am Mittwoch festgestellt, das die Firmen zunehmend Mühe haben, freie Stellen zu besetzen.
Allerdings wird von Fachleuten auch darauf verwiesen, dass die Daten zur Entwicklung der Erstanträge verzerrt sein könnten. Demnach sei die Erhebung der Daten in eine Urlaubszeit gefallen. (awp/mc/pg)