Arbeitende in der US-Autoindustrie.
Washington – Der US-Arbeitsmarkt hat sich laut der Umfrage eines privaten Instituts im Juni robuster als erwartet gezeigt. Die Zahl der Beschäftigten im Privatsektor habe um 172’000 zugelegt, teilte der private Dienstleister ADP am Donnerstag mit. Ökonomen hatten nur mit einem Zuwachs um 160’000 gerechnet. Der Stellenaufbau im Vormonat wurde allerdings von 173’000 auf 168’000 nach unten revidiert.
Der offizielle Arbeitsmarktbericht der Regierung für Juni wird an diesem Freitag veröffentlicht. Die ADP-Zahlen gelten als Richtschnur dafür. Derzeit erwarten Ökonomen einen Arbeitsplatzaufbau beim offiziellen Bericht von 180’000 Stellen.
«Das Stellenplus ist solide und es ergibt sich eine freundliche Indikation für den morgen anstehenden offiziellen Arbeitsmarktbericht», kommentierte Experte Ulrich Wortberg von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) die ADP-Daten. Seiner Einschätzung nach sind die Hoffnungen berechtigt, dass sich die schwachen Jobzahlen der Monate April und Mai als Ausreisser herausstellen könnten.
Die Entwicklung des Arbeitsmarktes hat hohe Bedeutung für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed, die Ende 2015 eine erste Zinsanhebung nach der Finanz- und Wirtschaftskrise vorgenommen hatte. Mittlerweile rechnet aber kaum noch ein Marktteilnehmer mit einer weiteren Zinserhöhung durch die Fed in diesem Jahr.
Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gefallen
Derweil ist in den USA die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gefallen. In der vergangenen Woche ging sie um 16’000 auf 254’000 zurück, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte.
Ökonomen hatten mit 269’000 Anträgen gerechnet. Der Wert der Vorwoche wurde leicht nach oben korrigiert. Der aussagekräftigere Vierwochenschnitt fiel auf 264’750 Anträge. (awp/mc/ps)