USA halten Toyota auf Rekordkurs
(Foto: Toyota)
Tokio – Das brummende Geschäft in den USA hat Toyota einen nicht erwarteten Gewinnsprung beschert. Auf dem zweitgrössten Automarkt der Welt verkauften die Japaner mehr teure SUV-Modelle und fuhren in ganz Nordamerika fast 50 Prozent mehr Gewinn ein als vor einem Jahr. Dadurch konnte Toyota auch den Rückgang auf dem Heimatmarkt ausgleichen und beim Überschuss zulegen – obwohl Experten eigentlich einen Rückgang erwartet hatten. Unter dem Strich blieben im ersten Geschäftsquartal bis Ende Juni 588 Milliarden Yen (4,3 Mrd Euro) und damit fünf Prozent mehr als vor einem Jahr, wie der Konzern mitteilte.
In Nordamerika rechnet der weltgrösste Autobauer nun auch für das im April begonnene Geschäftsjahr 2014/15 mit höheren Verkaufszahlen. Davon ist der grosse Rivale Volkswagen weit entfernt: Die Nummer zwei der Branche muss auf dem wachsenden US-Markt derzeit heftige Rückgänge bei ihrer Kernmarke verkraften. Den Wolfsburgern fehlen unter anderem zugkräftige Geländelimousinen, wie Toyota sie hat. Erst 2016 soll ein neues SUV-Modell Abhilfe schaffen – bis dahin rechnet der Vorstand bestenfalls mit einer Stagnation in den USA.
Auch in Europa mehr Autos verkauft
Toyota muss dagegen in Asien und Südamerika Abstriche machen. In Europa konnten die Japaner die Verkaufszahlen und ihren Gewinn im abgelaufenen Quartal steigern. Hier erzielt Toyota aber nur einen Bruchteil des Gewinns, den die Japaner in Nordamerika einfahren. Beim weltweiten Umsatz legte Toyota zwischen April und Juni leicht auf 6,4 Billionen Yen zu. In der Pkw-Sparte blieben 9,9 Prozent als operativer Gewinn übrig – solche Margen erreichen in Deutschland aktuell nur die Oberklassehersteller BMW und Audi. Die Ziele für das laufende Geschäftsjahr bestätigte der Konzern.
10-Millionen-Grenze im Visier
Im Kalenderjahr 2014 wollen sowohl Toyota als auch VW erstmals die Marke von zehn Millionen verkauften Neuwagen knacken. Zur Halbzeit lagen beide schon jenseits der fünf Millionen Fahrzeuge – nur 30 000 Stück trennten die Rivalen noch. Als Nummer drei folgt die US-amerikanische Opel-Mutter General Motors mit 4,92 Millionen Autos.
(awp/mc/pg)