Washington – Die protektionistische Handelspolitik der US-Regierung scheint Wirkung zu zeigen. Im November fiel das Defizit in der Handelsbilanz des Landes auf den niedrigsten Wert seit gut drei Jahren. Nach Angaben des amerikanischen Handelsministeriums vom Dienstag sank das Defizit um 3,8 Milliarden auf 43,1 Milliarden US-Dollar. Das ist der niedrigste Stand seit Herbst 2016. Analysten hatten im Schnitt ein etwas höheres Defizit erwartet.
Ein Handelsdefizit ergibt sich, wenn ein Land mehr Waren einführt als es exportiert. Für die USA ist das ein chronischer Zustand, weil das Land ständig mehr konsumiert als es selbst produziert. US-Präsident Donald Trump bezeichnet diesen Zustand als «unfair».
Ein hohes Defizit weisen die Vereinigten Staaten mit China auf. Diese Lücke ist aufgrund der rigiden Handelspolitik mit Strafzöllen deutlich gefallen. Von Oktober auf November ging das Differenz zwischen den Ein- und Ausfuhren von 31,3 Milliarden auf 26,4 Milliarden Dollar zurück. Auch das Defizit mit der EU ging zurück, während es sich mit Japan leicht ausweitete.
Die USA und China wollen am 15. Januar ein vorläufiges Abkommen unterzeichnen, mit dem der seit etwa eineinhalb Jahren währende Handelsdisput beigelegt werden soll. Die Einigung sieht unter anderem höhere Einfuhren amerikanischer Agrarprodukte durch China vor. Ausserdem soll sich China zu Zugeständnissen in den Bereichen geistiges Eigentum, Technologietransfer und Währungskurse bereit erklärt haben. (awp/mc/ps)