Inflation in den USA schwächt sich nur leicht ab

Inflation in den USA schwächt sich nur leicht ab
Hohe Benzinpreise treiben die Inflation in den USA mit an. (Photo by Yassine Khalfalli on Unsplash)

Washington – Die hohe Inflation in den USA hat sich im April nur leicht abgeschwächt. Die Verbraucherpreise stiegen gegenüber dem Vorjahresmonat um 8,3 Prozent, wie das Arbeitsministerium am Mittwoch in Washington mitteilte. Das ist zwar weniger als der Anstieg im Vormonat von 8,5 Prozent, allerdings mehr als Analysten erwartet hatten. Die Erwartung betrug im Mittel 8,1 Prozent.

Damit entfernt sich die Teuerung nur leicht von dem höchsten Wert seit gut 40 Jahren, die sie im März markiert hatte. Der US-Dollar und die Kapitalmarktzinsen in den USA stiegen in einer ersten Reaktion an. Das spricht dafür, dass die Finanzmärkte mit weiteren und deutlichen Zinsanhebungen durch die US-Notenbank Fed rechnen. Die Zentralbank stemmt sich mit einer strafferen Geldpolitik gegen die hohe Geldentwertung.

Die stärksten Preistreiber waren laut Ministerium Mieten, Lebensmittel, die Kosten fürs Fliegen und Neuwagen. Die Kerninflation ohne Energie und Lebensmittel ging ebenfalls zurück, allerdings auch schwächer als erwartet. Sie sank von 6,5 auf 6,2 Prozent, erwartet wurden 6,0 Prozent. In dieser Abgrenzung sehen Ökonomen einen guten Inflationsindikator, der den unterliegenden Preistrend besser abbildet als die Gesamtinflation.

Kehrtwende der Fed zu spät?
Die hohe Teuerung dürfte die Sorgen der US-Notenbank nicht kleiner werden lassen. Zwar hat sie ihre Leitzinsen bereits deutlich angehoben und die Rückführung ihrer billionenschweren Notenbankbilanz eingeleitet. Einige Fachleute und Anleger fragen sich allerdings, ob die Kehrtwende nicht zu spät kommt, um der Inflation Herr zu werden. Im vergangenen Jahr hatte die Fed lange darauf beharrt, dass die steigenden Teuerungsraten nur ein zeitlich begrenztes Phänomen seien. (awp/mc/pg)

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