USA: Konsumausgaben erstmals seit fast einem Jahr rückläufig

Wal-Mart

Einkaufen in einer Walmart-Filiale in den USA.

Einkaufen in einer Wal-Mart-Filiale in den USA.

Washington – Die Konsumfreude der amerikanischen Verbraucher hat im April einen Dämpfer erlitten. Erstmals seit fast einem Jahr waren die Verbraucherausgaben rückläufig, wie aus Daten des US-Handelsministeriums vom Freitag hervorgeht. Demnach gaben sie zum Vormonat um 0,2 Prozent nach. Es war das erste Minus seit Mai 2012. Bankvolkswirte hatten mit einer Stagnation gerechnet.

Die Einkommen der privaten Haushalte traten unterdessen auf der Stelle. Im Monatsvergleich veränderten sie sich nicht. Es war eine leichte Erhöhung um 0,1 Prozent erwartet worden.

Keine Inflation in Sicht
Von Inflationsrisiken kann trotz der sehr lockeren Geldpolitik der Notenbank Fed nach wie vor keine Rede sein. Die jährliche Inflationsrate, gemessen an dem von der Fed besonders beachteten Preisindex für die Konsumausgaben PCE, sank deutlich um 0,3 Punkte auf 0,7 Prozent. Es ist das erste Mal seit dreieinhalb Jahren, dass die Rate unter der Schwelle von einem Prozent liegt. Der Kernindex, der die Preisentwicklung ohne schwankungsanfällige Komponenten wie Energie und Lebensmittel beschreibt, sank um 0,1 Punkte auf 1,1 Prozent.

Michigan-Konsumklima auf höchstem Stand seit fast sechs Jahren
In den USA hat sich das von der Universität Michigan ermittelte Konsumklima im Mai stärker als zuvor gemeldet aufgehellt und den höchsten Wert seit fast sechs Jahren erreicht. Der Index sei von 76,4 Punkten im Vormonat auf 84,5 Punkte gestiegen, teilte die Universität am Freitag nach endgültigen Daten mit. In einer ersten Schätzung hatte die Universität nur einen Zuwachs auf 83,7 Zähler gemeldet. Der Mai-Wert ist der höchste seit Juli 2007.

Der Index der Universität Michigan gilt als Indikator für das Kaufverhalten der US-Verbraucher. Der Indikator basiert auf einer telefonischen Umfrage unter rund 500 Haushalten. Abgefragt werden die finanzielle und wirtschaftliche Lagebeurteilung sowie die entsprechenden Erwartungen.

Chicago-Einkaufsmanagerindex steigt deutlich über Expansionsschwelle
Die Stimmung der Einkaufsmanager in der US-Region Chicago hat sich im Mai vom Rückschlag im Vormonat erholt und konnte sich überraschend stark aufhellen. Der entsprechende Index sei von 49,0 Punkten im Vormonat auf 58,7 Zähler gestiegen, teilte die regionale Einkaufsmanagervereinigung am Freitag in Chicago mit. Das ist der höchste Wert seit März 2012.

Der Frühindikator kletterte damit wieder deutlich über die wichtige Marke von 50 Punkten. Indexstände oberhalb dieser Schwelle signalisieren eine wirtschaftliche Belebung, während Werte darunter auf einen Rückgang hinweisen. Volkswirte hatten nur mit einem leichten Anstieg auf 50,0 Punkte gerechnet. Im April war der Index noch überraschend auf den tiefsten Stand seit September 2009 abgerutscht. (awp/mc/ps)

Exit mobile version