Einkaufen in einer Wal-Mart-Filiale in den USA.
Washington – In den USA hat sich die Verbraucherstimmung im Juli deutlich eingetrübt. Der entsprechende Indikator fiel um 8,9 Punkte auf 90,9 Zähler, wie das private Forschungsinstitut Conference Board am Dienstag in Washington mitteilte.
Dies ist der niedrigste Stand seit September 2014. Analysten hatten hingegen mit 100,0 Punkten gerechnet. Der Vormonatswert wurde von 101,4 auf 99,8 Punkte nach unten revidiert.
Hauspreise fallen im Vormonatsvergleich
Die Preise am US-Häusermarkt sind im Mai überraschend zurückgegangen. Im Vormonatsvergleich wurde in den zwanzig grössten Ballungsgebieten ein Minus von 0,18 Prozent verzeichnet, wie der am Dienstag veröffentlichte S&P/Case-Shiller-Index zeigte. Ökonomen hatten dagegen einen Anstieg um 0,30 Prozent erwartet. Auch der Wert für April im Vergleich zum März wurde auf ein leichtes Minus von 0,03 Prozent nach unten korrigiert, nachdem bislang von einem Plus in Höhe von 0,30 Prozent ausgegangen worden war.
Im Jahresvergleich legten die Preise dennoch zu, allerdings schwächer als erwartet. So lag der Anstieg bei 4,94 Prozent, während Volkswirte 5,60 Prozent erwartet hatten. Der Wert für den Vormonat April im Jahresvergleich wurde von 4,91 Prozent auf 4,95 nach oben korrigiert.
Die Preisentwicklung am Immobilienmarkt spielt eine grosse Rolle für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed, weil die Hauspreise die Konsumfreude der privaten Haushalte beeinflussen. Die Veröffentlichung der aktuellen Zahlen könnte daher Auswirkungen auf die am Dienstag beginnende Fed-Sitzung haben. Am Mittwoch werden die Notenbanker ihre aktuelle Zinsentscheidung bekannt geben.
Die überraschend schwachen Zahlen vom Häusermarkt dürften eher dämpfend auf die Erwartungen einer baldigen Straffung der Zinspolitik wirken. Diese wird allerdings ohnehin von Experten noch nicht diese Woche erwartet, sondern erst ab September. Beobachter erhoffen sich am Mittwoch Signale bezüglich des Zeitpunkts einer möglichen Zinsanhebung. (awp/mc/ps)