USA prüfen Aufhebung von Rusal-Sanktionen – Aluminiumpreis bricht ein
Washington / Frankfurt – Die Aussicht auf eine Lockerung amerikanischer Sanktionen gegen den Aluminium-Riesen Rusal hat den Preis für Aluminium am Montag stark fallen lassen. Am Montagnachmittag fiel der Aluminiumpreis an der Londoner Rohstoffbörse innerhalb kurzer Zeit um mehr als acht Prozent. Das war der grösste Preissturz an einem Handelstag seit 13 Jahren.
US-Finanzminister Steve Mnuchin sagte am Montag laut einer Mitteilung, Rusal sei an die US-Regierung herangetreten, um von der Sanktionsliste gestrichen zu werden. Die USA hatten vor wenigen Wochen zahlreiche Unternehmen russischer Oligarchen mit Sanktionen belegt, darunter auch das grosse Aluminiumunternehmen Rusal des Milliardärs Oleg Deripaska.
Mnuchin sagte, Rusal sei wegen seiner Verbindung zu Deripaska mit Sanktionen belegt worden. Die «hart arbeitenden Menschen», die ihrerseits von Rusal abhängig seien, habe man dagegen nicht treffen wollen.
US-Finanzministerium: Lockerung der Sanktionen grundsätzlich denkbar
In einem am Montag auf der Internetseite des US-Finanzministeriums veröffentlichten Dokument heisst es, eine Lockerung der Sanktionen gegenüber Rusal sei grundsätzlich denkbar, falls Rusal-Eigentümer Deripaska die Kontrolle über das Unternehmen aufgebe. Dripaska gilt als Vertrauter von Russlands Präsident Wladimir Putin.
Das US-Finanzministerium verlängerte darüber hinaus den Zeitraum, innerhalb dessen Unternehmen noch Geschäfte mit Rusal machen dürfen, um etwa fünf Monate bis zum 23. Oktober. Dies geschehe «angesichts der Auswirkungen auf unsere Partner und Verbündeten» und vor dem Hintergrund der Prüfung des Antrags seitens Rusal auf Sanktionsaufhebung, sagte Finanzminister Mnuchin.
Die Sanktionierung Rusals hatte am weltweiten Aluminiummarkt zu einem erheblichen Preisanstieg geführt. Unternehmen, die Aluminium weiterverarbeiten, warnen vor erheblichen Engpässen. Aluminium wird unter anderem zur Herstellung von Fahrzeugen und Maschinen verwendet. (awp/mc/ps)