Washington – Die amerikanische Wirtschaft hat zum Jahresende hin etwas an Fahrt verloren, sie ist aber immer noch robust gewachsen. Wie das US-Handelsministerium am Donnerstag mitteilte, wuchs die weltgrösste Volkswirtschaft im vierten Quartal 2013 um 3,2 Prozent nach 4,1 Prozent im dritten Quartal. Diese Werte sind auf das Jahr hochgerechnet. Ohne diese Annualisierung hätte sich das Wachstum von gut einem auf knapp 0,8 Prozent verlangsamt. Für das Gesamtjahr 2013 errechnet sich ein Wachstum von 1,9 Prozent. 2012 hatte es 2,8 Prozent betragen.
Den Daten zufolge wurde das Wachstum im Schlussquartal vom Konsum getragen. Die Ausgaben der privaten Haushalte trugen allein 2,3 Prozentpunkte zum Gesamtwachstum bei. Die Investitionen und der Lageraufbau der Unternehmen stützten das Gesamtwachstum ebenso wie der Aussenhandel, weil die Ausfuhren spürbar zulegten. Für Belastung sorgten indes die Bauausgaben und der Konsum des Staates. Ohne den zweiwöchigen Regierungsstillstand von Anfang Oktober – eine Folge des erbitterten politischen Haushaltsstreits – hätte das Gesamtwachstum 0,3 Prozentpunkte höher gelegen, heisst es in einer Mitteilung des Ministeriums.
US-Treasuries unter Druck
An den Finanzmärkten zeigte sich vor allem bei Staatsanleihen eine spürbare Reaktion. Amerikanische Treasuries gerieten nach Veröffentlichung der Zahlen unter Druck, im Gegenzug stiegen die Renditen. Dies dürfte auf die US-Geldpolitik zurückzuführen sein: Das robuste Wachstum wird wohl nur wenig am Kurs der Federal Reserve ändern, die bereits damit begonnen hat, ihre sehr lockere Geldpolitik schrittweise zurückzuführen. Weil die Fed die zusätzliche Liquidität auch über Staatsanleihekäufe bereitstellt, lastet eine erwartete Fortsetzung auf den Kursen der Festverzinslichen. (awp/mc/upd/ps)