USA wollen chinesische Autosysteme verbieten
Washington – Die US-Regierung plant, bestimmte Fahrzeugkomponenten aus China und Russland vom amerikanischen Markt zu verbannen. Betroffen seien Systeme zur Fahrzeugvernetzung und zum autonomen Fahren, die potenziell durch Cyberangriffe gefährdet werden könnten, sowie importierte Fahrzeuge selbst, teilte das US-Handelsministerium mit.
Die neue Regelung würde demnach für alle Fahrzeuge gelten, die auf öffentlichen Strassen genutzt werden, einschliesslich Autos, Lastwagen und Bussen. Ausgenommen wären Fahrzeuge, die nicht für den Strassenverkehr bestimmt sind, wie landwirtschaftliche oder Bergbaufahrzeuge.
«Autos sind heutzutage mit Kameras, Mikrofonen, GPS-Systemen und anderen Technologien ausgestattet, die mit dem Internet verbunden sind», erklärte US-Handelsministerin Gina Raimondo. «Es ist leicht vorstellbar, wie ausländische Akteure das missbrauchen könnten.» Ein Regierungsvertreter wies darauf hin, dass die USA derzeit zwar nicht stark von den betroffenen Technologien – insbesondere aus China – abhängig seien, dies sich jedoch in Zukunft ändern könne, wenn keine präventiven Massnahmen ergriffen würden.
Auch deutsche Hersteller müssen Lieferketten prüfen
Nach einer 30-tägigen öffentlichen Konsultationsphase wird das Handelsministerium die von Industrievertretern, Interessenverbänden und anderen Akteuren eingegangenen Stellungnahmen prüfen, bevor die endgültigen Bestimmungen verabschiedet werden sollen.
Neben amerikanischen müssten dann auch deutsche und andere internationale Automobilhersteller ihre Lieferketten gegebenenfalls an die neuen Vorgaben anpassen. Eine Regierungsvertreterin betonte auf Nachfrage, dass man eng mit der Industrie zusammenarbeite, um den Übergang so reibungslos wie möglich zu gestalten.
Hardware-Verbot für Modelle ab Baujahr 2030
Konkret sieht das Regelwerk vor, dass Fahrzeuge ab dem Modelljahr 2027, die mit bestimmten Softwarekomponenten ausgestattet sind, verboten werden. Für Hardware ist ein Verbot ab Modelljahr 2030 vorgesehen. Um den Übergang zu erleichtern, soll es eine gestaffelte Umsetzung geben: Während für Software eine einjährige Übergangsfrist angepeilt ist, da diese nur selten in Fahrzeugen vorkommt, ist die Lage nach US-Angaben bei Hardware komplexer.
«Die Lieferketten für Hardwarekomponenten im Bereich der Fahrzeugvernetzung sind stärker mit chinesischen Zulieferern verbunden», erklärte ein Regierungsvertreter. «Deshalb haben wir eine vierjährige Übergangsfrist für den Wechsel zu alternativen Lieferanten eingeräumt.» (awp/mc/pg)