USA: Beschäftigung im Privatsektor zieht überraschend stark an

Arbeitslose beim Eintragen auf einem Arbeitsamt in den USA.

Washington – In den USA ist die Beschäftigung des Privatsektors im November deutlich kräftiger als erwartet gestiegen. Im Monatsvergleich wurden 215’000 neue Stellen geschaffen, wie der Arbeitsmarkt-Dienstleister Automatic Data Processing (ADP) am Mittwoch in Washington mitteilte. Finanzanalysten hatten nur mit 170’000 Jobs gerechnet. Der Anstieg im Vormonat wurde ausserdem von 130’000 auf 184’000 Stellen nach oben korrigiert.

Der Arbeitsmarktbericht der Regierung, der die Entwicklung breiter abbildet und auch die Beschäftigung im öffentlichen Sektor umfasst, wird am Freitag veröffentlicht. Der ADP-Bericht ist ein geeigneter Wegweiser für die Zahlen der Regierung. US-Arbeitsmarktdaten stehen derzeit besonders im Fokus der Finanzmärkte. Sie gelten als entscheidend dafür, wann die US-Notenbank Fed beginnt, ihre konjunkturstützenden Massnahmen einzuschränken.

Dollar steigt mit Aussicht auf höhere Zinsen
«Die Zahlen überzeugen durchweg und deuten auf eine anhaltende Verbesserung der Arbeitsmarktlage hin», kommentierte Ralf Umlauf von Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Die meisten Ökonomen rechneten zuletzt damit, dass die Fed erst im März anfängt, erste Abstriche an ihrem ultralockeren Kurs zu machen. Nach den jüngsten robusten Wirtschaftsdaten nehmen jedoch Erwartungen für eine frühere Drosselung zu.

Die Aussicht auf weniger ultrabilliges Geld der Fed gibt dem US-Dollar gegenüber allen wichtigen Vergleichswährungen Kursauftrieb. So sackte nach Veröffentlichung der ADP-Daten auch der Euro bis auf 1,3572 Dollar ab. Kurz zuvor hatte die Gemeinschaftswährung noch knapp über der Marke von 1,36 Dollar notiert. Sowohl an den meisten Anleihe- als auch an den Aktienmärkten sorgte die Furcht vor einer Straffung der US-Geldpolitik für Kursabschläge. (awp/mc/cs)

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