AT&T-CEO Randall Stephenson.
Washington – Wird die Deutsche Telekom ihre Mobilfunk-Tochter T-Mobile USA doch nicht los? Wettbewerbsbedenken lassen den 39 Mrd. Dollar schweren Verkauf an den US-Telekommunikationsriesen AT&T fraglich erscheinen. Die US-Regierung hat nach Angaben der Finanz-Nachrichtenagentur Bloomberg offiziell Bedenken gegen das Geschäft angemeldet, durch das AT&T zum wichtigsten US-Mobilfunker aufsteigen würde.
Bloomberg stützt sich dabei auf Gerichtsdokumente. Die Sorge der Wettbewerbshüter ist demnach, dass durch die Fusion der beiden Mobilfunknetze die Preise steigen und der Service schlechter wird. Schon seit Monaten formiert sich der Widerstand in mehreren US-Bundesstaaten. Nach der Übernahme würden von vier landesweiten Mobilfunkanbietern nur noch drei übrig bleiben.
Selbst das am Mittwoch geäusserte Versprechen von AT&T, nach der Übernahme 5000 Call-Center-Jobs aus dem Ausland in die Vereinigten Staaten zu verlagern, scheint die Kartellwächter nicht überzeugt zu haben.
US-Justizministerium will informieren
Das zuständige US-Justizministerium hat zu einer Pressekonferenz geladen, um über ein «wichtiges Kartellverfahren» zu informieren. Hierbei wird mit Details zu den Einwänden gerechnet. Die Aktie der Deutschen Telekom verlor in einer ersten Reaktion 4 Prozent, auch lag im Minus. Dagegen konnte der kleinere US-Rivale Sprint um fast 8 Prozent zulegen. Sprint gilt als grösster Verlierer, sollte die Fusion durchgehen. (awp/mc/pg)