Versorger EDF kappt Gewinnziel für 2018 – Aktie bricht ein

Versorger EDF kappt Gewinnziel für 2018 – Aktie bricht ein
EDF-CEO Jean-Bernard Lévy.

Paris – Der französische Versorger EDF wird wegen einer schwächeren Nachfrage nach Elektrizität in Frankreich sowie geringerer Verfügbarkeit von Atomanlagen vorsichtiger für das kommende Jahr. Zudem setzt dem Unternehmen der Preisverfall bei der britischen Kernenergie zu. Für 2018 erwarte EDF nun ein operatives Ergebnis (Ebitda) in einer Spanne zwischen 14,6 und 15,3 Milliarden Euro, teilte der mehrheitlich in französischem Staatsbesitz befindliche Konzern am Montag in Paris mit. Zuvor hatte EDF ein Ebitda von über 15,2 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. An der Börse kam dies nicht gut an. Die Aktie verlor am Nachmittag um 11,75 Prozent. Das war der grösste Kursverlust an einem Tag seit März.

EDFs Ergebnisse sind unter Druck. Die staatlich kontrollierte Firma hat Milliarden an Euro investiert, damit seine 58 Reaktoren in Frankreich länger am Netz bleiben können. Nun plant die Regierung in Paris, die Abhängigkeit von Atomkraft zu reduzieren und Erneuerbare Energien zu fördern. Das gekappte Gewinnziel folgt einer Prognosesenkung im vergangenen Monat beim Output und Gewinn bei Elektrizität.

Verschärftes Sparprogramm
Nun will das Unternehmen mit einem verschärften Sparprogramm gegensteuern. Im kommenden Jahr sollen die Kosten um 800 Millionen Euro unter denen des Jahres 2015 liegen. Damit will EDF 100 Millionen Euro mehr einsparen als ursprünglich geplant. Allerdings will das Unternehmen im kommenden Jahr fast elf Milliarden Euro investieren und damit eine halbe Milliarde mehr als zuvor geplant. Wie andere Versorger auch, versucht EDF sich ein stärkeres Standbein in den Erneuerbaren Energien aufzubauen. So hat das Unternehmen in diesem Jahr das Windkraftunternehmen Futuren übernommen. (awp/mc/ps)

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