VW-Konzernchef Martin Winterkorn.
Wolfsburg – Für Volkswagen ist der Weg frei, die Mehrheit am Münchner Nutzfahrzeughersteller MAN zu übernehmen. Die bei dem weltumspannenden Deal noch fehlende Genemigung der chinesischen Wettbewerbsbehörden liege vor, teilte Volkswagen am Donnerstag in Wolfsburg mit. Der Abschluss der Transaktion solle am 9. November erfolgen. VW wird dann 55,9 Prozent der Stimmrechte an MAN halten.
Volkswagen hatte bereits mit der Zustimmung aus Brüssel Ende September die wichtigste juristische Hürde bei der Milliarden-Übernahme genommen. Aber danach mussten noch weitere Wettbewerbshüter in den Ländern ihren Segen geben, in denen die Unternehmen Gesellschaften haben. MAN nannte Brasilien. Volkswagen musste noch die Genehmigungen in Serbien, Südafrika und schliesslich China einholen, was jetzt nach Unternehmensangaben der Fall ist.
Jahrelanges Buhlen um MAN und Scania
Mit der Kontrolle über MAN will Europas grösster Autobauer Volkswagen auf dem aussichtsreichen Schwerlastermarkt künftig noch stärker mitspielen. Dazu soll der Münchner Dax-Konzern noch enger an die eigene Lastwagen-Tochter Scania gebunden werden. Die Aktion kostet 3,4 Milliarden Euro. Volkswagen verspricht sich Kosteneinsparungen zunächst im Einkauf, aber auch bei der Entwicklung und Produktion. Volkswagen hatte sich jahrelang um eine engere Zusammenarbeit von MAN und Scania bemüht. MAN-Chef Georg Pachta-Reyhofen hatte am Vortag bei der Bilanzvorlage der Münchner angekündigt, Projektgruppen könnten sofort ihre Arbeit aufnehmen, wenn die Freigaben der weltweiten Kartellbehörden vorliegen. (awp/mc/ps)