VP Bank Spotanalyse: Positive Konjunktursignale in Deutschland
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Die ZEW-Konjunkturerwartungen steigen im Februar von 10.3 auf 26 Punkte. Dieser klare Anstieg untermauert die positiven konjunkturellen Tendenzen für Deutschland der vergangenen Wochen.
von Thomas Gitzel, Chief Economist VP Bank
Genannt seien in diesem Zusammenhang die Auftragseingänge für das verarbeitende Gewerbe. Hier sind Aufwärtstendenzen erkennbar. Gleichzeitig sinken die Inflationsraten, was die realen Einkommen der privaten Haushalte erhöht. Die Europäische Zentralbank (EZB) reduziert ihre Leitzinsen, wodurch sich Finanzierungen vergünstigen. Es besteht also durchaus Hoffnung, dass die wirtschaftliche Talsohle derzeit durchschritten wird und es ab den Frühjahrsmonaten schrittweise besser wird.
Die nach oben gerichteten Konjunktursignale könnten von stabileren politischen Verhältnissen nach der Bundestagswahl noch weitere Unterstützung erhalten. Dies gilt insbesondere dann, wenn die neue Bundesregierung für Entlastung sorgt – sei es auf steuerlicher oder auch auf bürokratischer Seite.
Zum konjunkturellen Störfeuer könnten sich indes etwaige US-Zölle auf deutsche Waren entwickeln. Die USA unter Donald Trump drohte mit reziproken Zöllen, die vor allem das Herzstück der deutschen Wirtschaft hart treffen würde. Dazu gehört der Automobil- und Maschinenbau sowie die Chemieindustrie.
Es besteht begründeter Anlass für eine leichte konjunkturelle Besserung in den kommenden Monaten. Der Wahlausgang am Sonntag wird mit darüber entscheiden, ob es sich um eine kurze oder längerfristige Erholung handelt. (VPB/mc)