Vaduz – Das Wachstum der deutschen Wirtschaft hat sich im zweiten Quartal verlangsamt. Das Bruttoinlandsprodukt stieg von April bis Juni um 0,3 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal. Zu Jahresbeginn waren es noch 0,5 Prozent. Für Bernd Hartmann, Leiter Investment Research der VP Bank, kommt dieser Rückgang wenig überraschend.
«Die Vorlaufindikatoren deuten bereits seit längerem auf eine nachlassende Wirtschaftsdynamik hin. Aber auch die realen Wirtschaftsdaten, beispielsweise aus der Industrieproduktion, bestätigen die Befürchtungen, dass sich Deutschland der Wachstumsverlangsamung in der Eurozone nicht entziehen kann», so Bernd Hartmann.
Vermehrte Zurückhaltung der Konsumenten zu erwarten
«Die Entwicklung der Aussenhandelszahlen lässt erwarten, dass der internationale Handel erneut deutlich zum Wachstum beigetragen hat. Angesichts des zunehmenden Ungleichgewichts innerhalb der Eurozone ist der deutliche Handelsbilanzüberschuss aber auch mit einem negativen Nebeneffekt behaftet. Ob der private Konsum erneut deutlich gewachsen ist, bleibt fraglich. Trotz einer rekordtiefen Arbeitslosigkeit dürfte der unsichere Konjunkturausblick bei den Konsumenten vermehrt zu Zurückhaltung führen. Die Wachstumsdelle hat nun auch Deutschland erreicht. Angesichts mangelnder Impulse dürfte das Wachstum in Deutschland vorübergehend deutlich unter dem Potenzial bleiben.» (VP Bank/mc/pg)