VW investiert für Weg an Weltspitze rund 100 Milliarden Euro

VW investiert für Weg an Weltspitze rund 100 Milliarden Euro

(Foto: Volkswagen) 

Wolfsburg – Mit Investitionen von rund 100 Milliarden Euro für die nächsten fünf Jahre will sich Volkswagen seinen Weg an die Weltspitze ebnen. Europas grösster Autobauer steckt von 2014 an bis ins Jahr 2018 gut 84 Milliarden Euro in moderne Standorte und neue Technologien. Inklusive China, wo VW mit Partnern unterwegs ist und die Ausgaben gemeinsam stemmt, steigt die Gesamtsumme sogar auf gut 102 Milliarden Euro an. Diesen Plan billigte der VW-Aufsichtsrat am Freitag in Wolfsburg bei seinen Etatberatungen, wie VW berichtete.

Ein Grossteil der Summen soll bis 2018 in spritsparende Autotechnik und moderne, energieeffiziente Fabriken und Gebäude fliessen. Vor allem die Entwicklung von Hybrid- und Elektromotoren soll bei Volkswagen vorangetrieben werden.

«Wir geben gezielt aus»
In einigen Teilbereichen gab es jedoch auch Kürzungen, um der Absatzkrise in Europa zu begegnen. So werden etwa einige Bauvorhaben hinausgezögert. «Es wird manchmal ein bisschen wehtun, aber insgesamt glaube ich ist es der richtige Kurs», sagte VW-Vorstandschef Martin Winterkorn. Von Sparen könne bei der Gesamtsumme keine Rede sein. «Wir geben gezielt aus.» VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh bemühte ein Bild zur Erklärung: «Wir sind ja kurz vor Weihnachten und nicht allen Marken werden ihre Wünsche sofort erfüllt. Aber es kommt ja noch einmal Weihnachten und dann wird man in der nächsten Planungsrunde sehen, wie man mit dem Thema umgeht.» Winterkorn meinte: «Bei der Summe braucht sich keiner im Konzern beklagen.»

VW will Toyota und GM überholen
Mit dem Etatvorhaben ergibt sich pro Jahr ein Teilbetrag von mehr als 20 Milliarden Euro. «Ich bin überzeugt: Dies wird uns die nötige Schubkraft auf dem Weg an die Spitze geben», erklärte Winterkorn. Noch bauen Toyota und General Motors mehr Autos als die Wolfsburger.

Anhaltende Absatzkrise in Europa
Im Vorfeld der Aufsichtsratssitzung hatte der Konzern Disziplin bei den Kosten angemahnt und dabei auf die anhaltende Absatzkrise in Europa verwiesen. Dem trägt die neue Etatplanung nun auch Rechnung: Die sogenannten Sachinvestitionen etwa in Anlagen und Gebäude liegen mit 63,4 Milliarden Euro im Jahresdurchschnitt rund eine halbe Milliarde Euro unter der im Vorjahr verabschiedeten Dreijahresplanung.

Zur Erklärung sagte Winterkorn: «In Zeiten wie diesen bleibt unsere konsequente Kosten- und Investitionsdisziplin ein Grundpfeiler unseres Handelns.» Der leicht sinkende Betrag hänge unter anderem damit zusammen, dass Bauprojekte wenn möglich verschoben werden.

Höhere Investitionen in Forschung und Entwicklung
Dass es insgesamt keine Abstriche gab, liegt auch daran, dass die Investitionen in Forschung und Entwicklung anziehen. VW begründet das unter anderem mit den strikten CO2-Abgaswerten, die Brüssel politisch für Europa steuert. Diese Vorgaben zwingen zu Autos mit immer weniger Verbrauch, was die alte VW-Planung weniger stark berücksichtigte.

Die rund 100 Milliarden Euro für fünf Jahre sind mehr als das Doppelte der jährlichen Wirtschaftsleistung von Luxemburg oder gut die Hälfte der jährlichen Wirtschaftsleistung in ganz Griechenland. (awp/mc/pg)

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