VW macht trotz Krise mehr Profit und will 2023 deutlich wachsen
Wolfsburg – Der Volkswagen-Konzern hat auch im Krisenjahr 2022 mit Ukraine-Krieg, Energieknappheit und Lieferproblemen unter dem Strich etwas mehr verdient. Wie Europas grösste Autogruppe am Freitag nach einer Aufsichtsratssitzung mitteilte, verbesserte sich das Ergebnis nach Steuern leicht um knapp 3 Prozent auf rund 15,84 Milliarden Euro.
Rechnet man Sondereffekte wie den Ausstieg beim Roboterauto-Start-up Argo AI oder die Zinsentwicklung ein, legte der Betriebsgewinn auf 22,12 Milliarden Euro zu – ein Plus von gut 15 Prozent. Die Wolfsburger hatten im Februar erste Eckdaten vorgelegt. Auch für 2023 zeigte sich der Konzern zuversichtlich. Die Aktie reagierte mit einem Kurssprung.
Engpässe bei Mikrochips und Rohstoffen
Dem Firmengeflecht mit Marken wie VW, Audi, Porsche, Skoda und Seat war es auch im coronabelasteten Vorjahr gelungen, seine Erträge auszubauen. Engpässe bei Mikrochips und Rohstoffen drückten aber weiter auf die Produktion. Die fast schon chronische Mangellage im Einkauf von Elektronik führte 2022 zu langen Wartezeiten für Kunden.
7 Prozent tiefere Auflieferungen
Im nach Toyota zweitgrössten Autokonzern gingen die Auslieferungen daher verglichen mit dem Vorjahr um 7 Prozent zurück. Seinen Umsatz steigerte VW dennoch von 250,2 Milliarden auf 279,2 Milliarden Euro. Eine Ursache dafür ist, dass das grösste deutsche Unternehmen im Schnitt höhere Preise verlangen konnte. Ausser der Verknappung des Autoangebots schlug hierbei auch die allgemeine Inflation durch.
Im laufenden Jahr sollen die Verkäufe den Planungen zufolge wieder zunehmen – nach den knapp 8,3 Millionen ausgelieferten Wagen 2022 sollen es laut dem aktuellen Ausblick rund 9,5 Millionen sein. Der VW-Konzern peilt ausserdem ein Umsatzplus von 10 bis 15 Prozent an. Als operatives Ergebnis sollen 2023 zwischen 7,5 und 8,5 Prozent hängen bleiben. (awp/mc/pg)