Frauen scheitern mit Sammelklage gegen Wal-Mart
Wal-Mart-CEO Mike Duke.
Washington – Eine der grössten Sammelklagen der US-Geschichte ist gestoppt: Der Oberste Gerichtshof hat das Ansinnen einer Gruppe von Frauen zurückgewiesen, den weltgrössten Einzelhandelskonzern Wal-Mart im Namen von 1,5 Millionen ehemaligen und aktuellen Mitarbeiterinnen wegen Diskriminierung zu belangen. Die Klage sei schlicht überdimensioniert, entschieden die Richter einstimmig.
Die Mitarbeiterinnen haben nun zwar die Möglichkeit, einzeln gegen Wal-Mart zu Felde zu ziehen, aber dabei steht für den Handelsriesen wesentlich weniger auf dem Spiel als bei einer der gefürchteten Sammelklagen. Der Schadenersatz hätte in die Milliarden gehen können; Wal-Mart ist der weltgrösste private Arbeitgeber mit mehr als 2 Millionen Beschäftigten, die meisten davon in den USA.
Weitreichende Entscheidung
Die Entscheidung des Obersten Gerichts könnte Auswirkungen auf Sammelklagen im Allgemeinen und Diskriminierungsklagen im Besonderen haben. Eine ganze Reihe von Konzernen sieht sich derzeit mit Vorwürfen konfrontiert, Frauen im Job zu benachteiligen. Entsprechend stark war die Unterstützung von Wal-Markt von Unternehmensseite in diesem Fall. US-Medien sprechen von einer der weitreichendsten Entscheidungen des Supreme Court seit Jahren.
Novartis erzielt 2010 Vergleich in ähnlichem Fall
So muss sich der deutsche Pharma- und Chemiekonzern Bayer mit einer Klage von Mitarbeiterinnen in den USA auseinandersetzen. Mehrere Frauen beschuldigen Bayer, Männer bei der Bezahlung und Beförderung zu bevorzugen und überdies Schwangere und Mütter unter Druck zu setzen. Die Frauen verlangen 100 Millionen Dollar. Der Schweizer Pharmakonzern Novartis hatte vor einem Jahr in einem ähnlichen Fall in einem Vergleich 175 Millionen Dollar gezahlt.
Wal-Mart gelingt Einstieg in Afrika
Wal-Mart ist unterdessen der Einstieg in Afrika wie geplant gelungen. Wie der Konzern am Montag in Bentonville mitteilte, hält er nun wie geplant 51 Prozent der Massmart-Aktien. Der bisherige Konzernchef des in Südafrika ansässigen Unternehmens, Mark Lamberti, solle im Amt bleiben, hiess es. Wal-Mart hattte den Kauf im Januar angekündigt und dabei einen Kaufpreis von 2,39 Milliarden Dollar für die Mehrheit an Massmart genannt. Massmart ist mit fast 300 Geschäften in 14 afrikanischen Ländern vertreten. (awp/mc/ps)