Wann kommt das Ende der Roaming-Gebühren?
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Brüssel – Bereits seit einiger Zeit spricht sich die Europäische Kommission für die Abschaffung der Roaming-Gebühren innerhalb des Staatenverbunds aus. Nun wurde ein entsprechender Beschluss auf das Jahr 2018 vertagt. Stattdessen wollen die Netzbetreiber ab 2016 einen Inklusiv-Rahmen für Inlands-Tarife umsetzen.
Ursprünglich hatte die EU das Ende der Roaming-Gebühren bis Ende 2015 angekündigt. Nun müssen sich Verbraucher doch länger gedulden. Eine endgültige Abstimmung über die Abschaffung der Roaming-Gebühren wird es frühestens 2018 geben. Einem entsprechenden Antrag zur Vertagung des Beschlusses haben alle 28 EU-Länder zugestimmt. Zwischenzeitlich soll eine Roaming-Reform greifen, die die Nutzung des Mobiltelefons im EU-Ausland erheblich günstiger machen soll.
Generelle Abschaffung der Roaming-Gebühren in weite Ferne gerückt
Unter Roaming wird die grenzüberschreitende Weiterleitung von Kommunikationsdiensten in ein anderes Mobilfunknetz verstanden. Bisher fallen für Anrufe, SMS und Datendienste im Ausland Zusatzgebühren an. Der heimische Anbieter rechnet damit Mehrkosten ab, die durch die Nutzung der ausländischen Netze anfallen. Diese Gebühren waren in der Vergangenheit jedoch so hoch berechnet, dass die EU sich immer wieder zu einer Deckelung der Kosten veranlasst sah. In welchem Rahmen sich die für Mitte 2016 geplante Neuregelung bewegen wird, ist bisher noch unbekannt. Eine generelle Abschaffung der Roaming-Gebühren rückt mit der Roaming-Reform jedoch in weite Ferne.
Zusatzoptionen für den Urlaub
Schützen können sich Verbraucher vor Roaming-Gebühren jedoch schon jetzt durch sogenannte Auslandspakete, die als optionale Ergänzung zum Standardtarif zur Verfügung stehen. Bei Telekommunikationsanbietern wie 1&1 haben Kunden die Möglichkeit, ihren Flatrate-Tarif gegen einen geringen Aufpreis aufs Ausland auszuweiten, um kostenintensive Roaming-Gebühren zu umgehen. Die Zusatzoption lässt sich im Urlaub bequem per SMS buchen.
Sorgenfalten bereitet eine mögliche Abschaffung der Roaming-Gebühren den Branchen-Riesen des Telekommunikationsmarktes. Unternehmen wie die Deutsche Telekom, Orange oder Vodafone tun sich schon jetzt schwer, die neuen EU-Richtlinien umzusetzen. Vor allem der Ausbau der Netze verschlingt enorme Kosten. Sollten die Roaming-Gebühren wegfallen, versiegt eine wichtige Einnahmequelle. Der Europäischen Branchenverband ETNO rechnet mit Einnahmeausfällen von sieben Milliarden Euro bis 2020. (1&1/mc/hfu)