In Ungnade gefallen: Roger Agnelli, noch amtierender Vale-CEO.
São Paulo – Nach tagelangen Gerüchten hat der weltgrösste Eisenerz-Produzent Vale erstmals offiziell den bevorstehenden Wechsel an der Konzernspitze bestätigt. Das brasilianische Unternehmen will eine internationale «Headhunter»-Firma beauftragen, um einen Nachfolger für Vorstandschef Roger Agnelli zu finden.
Das teilte Vale am Donnerstagabend in einer knappen Erklärung mit. Der seit 2001 amtierende Agnelli stand schon länger in der Schusslinie und war bei der brasilianischen Regierung in Ungnade gefallen. Bereits Brasiliens Ex-Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hatte auf dessen Absetzung gedrängt. Er hatte Agnelli unter anderem die Entlassung von fast 2000 Beschäftigten in der Finanzkrise angekreidet.
Drei Kandidaten gewünscht
Obwohl Vale 1997 privatisiert wurde, übt die Regierung durch Anteile der BNDES-Entwicklungsbank und staatlicher Pensionsfonds Einfluss aus. Der Headhunter soll laut Vale die Namen von drei Kandidaten vorlegen. Einer von ihnen soll dann den Job Agnellis in den kommenden Wochen nach Ablauf von dessen Mandat übernehmen. Als aussichtsreichster Kandidat wird in den Medien der Chef der Vale-Tochter Inco in Kanada, Tito Botelho Martins, genannt. Vale verdreifachte 2010 seinen Nettogewinn auf 17,3 Milliarden Dollar. Am ThyssenKrupp-Stahlwerk CSA bei Rio ist Vale mit 26,87 Prozent beteiligt. (awp/mc/ps)
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