Klaus Schwab, WEF-Gründer (Foto: World Economic Forum/swiss-image.ch)
Davos – Mit einer Willkommensrede von Bundespräsident Didier Burkhalter an Staats- und Regierungschefs, Wirtschaftsbosse und Wissenschaftler beginnt am Mittwochabend das 44. Weltwirtschaftsforum WEF in Davos. 2500 Teilnehmer sind für das viertägige Treffen im Bündner Ferienort angemeldet.
Mit dem US-amerikanischen Aussenminister John Kerry und dem iranischen Präsidenten Hassan Ruhani nehmen hochkarätige Politiker am diesjährigen WEF teil. Ob sich die Vertreter dieser verfeindeten Nationen auch persönlich treffen, hat Anlass zu Spekulationen gegeben. Konkrete Hinweise darauf, dass in den Schweizer Bergen Geschichte geschrieben wird, gibt es allerdings nicht.
Neben Kerry und Ruhani sind, bewacht von 3000 Angehörigen der Schweizer Armee sowie Polizeikräften aus mehreren Kantonen, über 40 Staats- und Regierungschefs dabei. Sie werden unter dem Vorsitz von WEF-Gründer Klaus Schwab die grossen Auftritte prägen. In Davos spielen aber die wirtschaftlichen Kontakte, die hinter verschlossenen Türen geknüpft und vertieft werden, genauso eine wichtige Rolle.
Die Anwesenheit der Notenbankpräsidenten der Eurozone, der Schweiz, von England, Brasilien oder Japan verdeutlicht, dass am WEF viel über Geldpolitik gesprochen werden wird. Die Probleme der Eurozone, die schwächelnde Wettbewerbsfähigkeit einiger reifer Volkswirtschaften sowie die Situation der Schwellenländer sind im WEF-Programm ebenfalls fett angestrichen.
Fokus auf Syrien
Mit John Kerrys Teilnahme, die in letzter Minute angekündigt worden ist, rücken auch die Themen Syrien und Nahost ins Zentrum. Parallel zum WEF findet in Montreux am Genfersee die Syrienkonferenz der Bürgerkriegsparteien statt. Kerry nutzt seinen Aufenthalt in der Schweiz für einen Besuch bei den Mächtigen in Davos.
Neben dem Brennpunkt Syrien stehen weitere Probleme des Planeten auf der Themenliste: Gemäss Ankündigung von WEF-Gründer Schwab sollen so vielfältige Punkte behandelt werden wie die Kluft zwischen Arm und Reich, Arbeitslosigkeit, Staatsverschuldung, Umwelt, Gesundheit und Cyberkriminalität.
WEF-Kritiker werden sich am Anlass, an dem vier Schweizer Bundesräte teilnehmen, ebenfalls zu Wort melden. Der «Public Eye Award» etwa wird durch Nichtregierungsorgansationen an Unternehmen gegeben, die aus deren Sicht eine negative Rolle spielen. Mindestens drei Demonstrationen sind geplant, die das Davoser Treffen mit einem kritischen Licht beleuchten sollen. (awp/mc/ps)