Davos – Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez hat beim Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos bekräftigt, dass Russland Präsident Wladimir Putin mit seinem Angriffskrieg in der Ukraine seiner Ansicht nach keinen Erfolg haben darf. Putins Angriff gelte nicht nur der Ukraine, sondern ganz Europa.
«Spanien bekräftigt seine Solidarität und Hilfen für die Ukraine», sagte der Sozialist bei einer Rede am Dienstag. Dazu gehöre auch, Europa aus der Abhängigkeit von russischer Energie zu befreien.
Spanien könnte hier eine wichtige Rolle spielen. Das Land verfügt über sechs Flüssiggasterminals und grosse Speicherkapazitäten. Allerdings können durch die zwei bestehenden Pipelines nach Frankreich nur sieben Milliarden Kubikmeter Erdgas pro Jahr Richtung Norden transportiert werden. Zum Vergleich: Allein die gestoppte Nord Stream 2 hat eine Jahreskapazität von 55 Milliarden Kubikmetern.
Auf Dauer könne sich Europa nur durch Modernisierung gegen solche Herausforderungen wappnen und Abhängigkeiten verringern. Dies gelte auch etwa für den Bereich der Mikrochips. Die Regierung in Madrid beschliesse am Dienstag öffentliche Investitionen von elf Milliarden Euro in diese Schlüsseltechnologie, sagte Sánchez.
Damit soll die Ansiedelung von Chip-Herstellern gefördert werden. Bisher kommen die meisten Mikroprozessoren aus Asien. Besonders die Automobilhersteller haben immer noch mit einem Mangel an Mikrochips zu kämpfen. Spanien ist nach Deutschland der zweitgrösste Autoproduzent der EU. (awp/mc/ps)